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Rio 2016: Dujardin verteidigt Olympia-Gold überlegen

15. August 2016, in Newsticker, Rio 2016

Nach dem Schlussgruss kullerten der sonst so beherrschten Charlotte Dujardin die Tränen über die Wangen, sie hatte ihre Emotionen nicht mehr im Griff – und sie wusste: Dies war ihr voraussichtlich letzter Auftritt mit ihrem 14-jährigen Valegro. Der Negro-Sohn wird nach Rio in Rente gehen. Umso schöner dieses Gold, zum zweiten Mal nach London 2012 darf sich Dujardin mit dem Titel ehren.

Die Kür des Valegro und seiner Reiterin war wiederum gespickt mit vielen Höhepunkten – es gab 93.857 Prozente und damit knackte sie ihren eigenen Olympia-Rekord von London. Die Piaffen und Passagen waren nicht mehr ganz so ausdrucksvoll wie noch zu Valegros bester Zeit, dafür kamen die Einerwechsel wie an der schnurgezogen und noch mehr bergaufspringen wäre kaum noch möglich. Unter Tränen gestand sie nach der Siegerehrung: „Er hätte es nicht besser machen können“, so Dujardin die ihren Valegro liebevoll Burberry nennt. „Ich dachte kurz daran, dass es das letzte Mal gewesen war.“ Und dies rührte sie offensichtlich zu Tränen.

Mit dieser wunderbaren und fehlerfreien Kür gewann Dujardin verdient und wehrte die Grossoffensive aus deutscher Sicht klar ab. Isabell Werth verpasste mit der erst 10-jährigen Don-Schufro-Tochter Weihegold die 90-Prozent-Marke knapp und gewann mit der Silbermedaille ihre insgesamt zehnte (!) Olympiamedaille! Auch das ist Rekord!  Mit Medaille Nummer zehn knackte Werth den Rekord von multi-olympionike Dr. Rainer Klimke.

Die sympathische Rheinbergerin nach dem Test: „Ich wusste, dass Charlotte gegen 94 Prozent hatte. Und ich wusste, dass wir bereits Teamgold haben. Charlotte hat diesen Titel mehr als verdient. Ich bin glücklich mit der Silbermedaille!“ Grosse Worte eines grossen Champions. Werths Weihegold – die bis ende letztes Jahr von Werths Bereiterin Beatrice Buchwald geritten wurde – hat die Zukunft noch vor sich.

 

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Das Podest: Werth mit Silber, Dujardin Gold, Bröring-Sprehe Bronze

Mit der Bronzemedaille in der Tasche die Heimreise antreten darf Kristina Bröring-Sprehe mit ihrem Deckhengst Desperados. Auch er tanzte zufrieden und durchs Viereck – 87.142 Prozente für diese tolle Leistung. Klar hätte sich die Deutsche noch etwas mehr Prozente gewünscht. Doch nach der Prüfung sagte sie: „Die Luft war raus. Desperados ist müde nach diesen langen Tagen. Und weiter sagte sie in die Mikrofone der Journalisten: „Er hat für mich noch einmal alles getan, aber ich habe gemerkt, dass es wirklich sehr dicht für ihn war heute. Das Ergebnis ist deshalb für uns aller Ehren wert, ich bin damit sehr zufrieden.“

Broring-Sprehe Kristina, GER, Desperados FRH Olympic Games Rio 2016 © Hippo Foto - Dirk Caremans 11/08/16
Broring-Sprehe Kristina, GER, Desperados FRH
Olympic Games Rio 2016
© Hippo Foto – Dirk Caremans

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Beitragsbild: Dujardin Charlotte, Foto: FEI