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WC-Final-Springreiten – das muss man wissen!

18. April 2014, in Springen

Der FEI-Weltcup-Springreiten wird seit 1978 von der FEI ausgetragen. Höhepunkt des Weltcups ist das Weltcupfinale, das dieses Jahr in Lyon (Frankreich) ausgetragen wird. Die Reiter qualifizieren sich über Qualifikationsprüfungen. Je nach Rangierung werden Punkte vergeben. Der 1. Platz ergibt beispielsweise 20 Wertungspunkte. Der 2. Rang 17 Wertungspunkte etc.

Das Weltcupfinale besteht aus drei Teilprüfungen, deren Ergebnisse zusammengerechnet werden. Der Reiter / die Reiterin mit der geringsten Anzahl an Fehlerpunkten nach allen Teilprüfungen ist der Weltcupsieger der jeweiligen Weltcupsaison. Die Teilprüfungen werden, über vier Tage verteilt (dritter Tag ist Ruhetag), nach folgendem Reglement ausgetragen:

Teilprüfung Prüfungsart Höhe
Wertungssystem
erste Teilprüfung Zeitspringprüfung (Sieger ist der Reiter, der die niedrigste Zeit für den Umlauf benötigt hat, Stangenabwürfe werden in Zeit umgerechnet – vier Sekunden je Abwurf) bis 1,50 Meter Der Sieger erhält einen Wertungspunkt mehr als Reiter an der Prüfung teilgenommen haben; der Zweitplatzierte erhält einen Wertungspunkt weniger als Reiter an der Prüfung teilgenommen haben; alle nachfolgenden Reiter erhalten jeweils einen Wertungspunkt weniger als der vor Ihnen platzierte Teilnehmer.
zweite Teilprüfung Springprüfung mit einmaligem Stechen (Alle Teilnehmer mit der geringsten Anzahl an Stangenabwürfen und Verweigerungen – im Regelfall Null – kommen in das Stechen; Der Reiter mit den wenigsten Stangenabwürfen und Verweigerungen im Stechen gewinnt die Prüfung, bei Punktgleichheit entscheidet die benötigte Zeit.) 1,50 Meter bis 1,60 Meter gleiches Wertungssystem wie in der ersten Teilprüfung
Nach den ersten beiden Teilprüfungen werden die erreichten Punkte der Teilnehmer zusammengerechnet. Anschließend werden diese Wertungspunkte in Fehlerpunkte umgerechnet. Der Teilnehmer mit der geringsten Anzahl an Wertungspunkten wird in Folge mit null Fehlerpunkten gewertet; für alle anderen Teilnehmer gilt: Der Abstand zwischen ihren Wertungspunkten und den Wertungspunkten des Führenden werden mit 0,5 multipliziert – Das Ergebnis bildet ihre Anzahl an Fehlerpunkten. Im Fall, dass sich hierbei halbe Punkte ergeben, so werden diese auf ganze Zahlen abgerundet.
dritte Teilprüfung Springprüfung mit zwei Umläufen (Beide Umläufe sind gleich lang mit derselben Anzahl an Hindernissen, wobei die Schwierigkeit im zweiten Umlauf erhöht ist. Gewinner sind alle Teilnehmer, die die niedrigste Anzahl an Stangenabwürfen und Verweigerungen in beiden Umläufen zusammengerechnet erreichen. Die Zeit spielt hierbei keine Rolle.) 1,50 Meter bis 1,60 Meter Die Fehlerpunkte (ergeben sich aus der Anzahl der Stangenabwürfe und Verweigerungen) aus den beiden Umläufen werden mit den Fehlerpunkten, die nach der zweiten Teilprüfung errechnet wurden, addiert. Der Reiter / die Reiterin mit den insgesamt wenigsten Fehlerpunkten ist Weltcupsieger. Sollten zwei oder mehr Teilnehmer zu diesem Zeitpunkt mit gleich vielen Fehlerpunkten in Führung liegen, entscheidet ein nachfolgendes Stechen zwischen diesen Teilnehmern über den Weltcupsieg.

Jeder Reiter kann mit bis zu zwei Pferden im Weltcupfinale starten, wobei in jeder Teilprüfung nur ein Pferd pro Reiter gestartet werden darf. Da die Gesamtwertung reiterbezogen ist, werden somit die Ergebnisse der Teilprüfungen auch dann zusammengerechnet, wenn ein Reiter mit mehr als einem Pferd gestartet ist. Dieses Reglement wurde im Jahr 1981 eingeführt.

Pius Schwizer zum Beispiel qualifizierte in der laufenden Saison drei Pferde für den WC-Final. Unter anderem Piscou, der nun aber im Stall der Familie Fuchs in Bietenholz steht. Also reitet er heute abend Quidam du Viver (ab 20 Uhr) und morgen Sonntag im Jagdspringen und am Ostermontag die Weltcupprüfung mit Toulago.

Pius Schwizer ist übrigens zum fünften Mal am Weltcup-Final der Springreiter mitdabei. Bei seinen bisherigen vier Teilnahmen erreichte er drei Top-Ergebnisse: Rang 3 in s’Hertogenbosch 2012, Rang 6 in Leipzig 2011 und Rang 2 in Genf 2010.

Steve Guerdat erreichte in den Jahren 2012 und 2013 jeweils den zweiten Platz. Er wird in Lyon mit seinem Olympia-Gold-Gewinner Pferd Nino des Buissonets an den Start gehen. Die Stute Nasa setzte er gestern in der Einlaufprüfung ein.

Hier gehts zu den Resultaten.

Foto: FEI/ Valeria Streun