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Mädels, wir sind stolz auf euch!

13. Juli 2014, in Aktuell, Dressur

Das war doch schon mal ein gutes Zeichen. Die Schweizer Dressurgirls haben sich an der EM in Arezzo bei absolut starker Konkurrenz positiv gezeigt – leider hat es bei keiner der Starterinnen für die Kür gereicht. Dennoch: Mädels, wir sind stolz auf euch.

EM Arezzo 2014 Ramona Viereck
Ramona Schmid mit Honeur.

Beginnen wir mit der Einzelstarterin bei den Junioren, Ramona Schmid. Die talentierte 15-jährige Ramona hätte eigentlich auch bei den Ponys mitreiten können, doch ihr Honeur ist einen Zentimeter zu gross, und so stellte sie sich der Konkurrenz der Junioren. Im Teamtest war das Paar vielleicht noch etwas nervös, es klappte ein fliegender Wechsel nicht, Ramona konnte den Wechsel nicht ausführen, es hagelte Einer von den Richtern. Zudem ist er noch einmal kräftig weggesprungen, was auch im Gehorsam und in der Durchlässigkeit mächtig Punkte kostete. Das Ergebnis: 63.29 Prozent. „Aber Ramona ist sehr nervenstark“, sagt Teamchefin Heidi Bemelmans. „In der zweiten Prüfung legte sie eine massive Steigerung hin“, so Bemelmans. Sie habe eine schöne Prüfung geritten, ohne Fehler und ohne Wegspringen. In der zweiten Prüfung kam sie auf 66 Prozent, dies reichte leider nicht für die Kür.

Estelle im Viereck mit Friedrich der Grosse.
Estelle im Viereck mit Friedrich der Grosse.

Bei den Jungen Reitern war die Konkurrenz ebenfalls sehr hoch. Die Wermatswilerin Estelle Wettstein wollte unter die Top Ten Reiten und zeigte ihre wahre Klasse im Team-Wettkampf. Mit 70 Prozent legte sie eine gute Marke. Doch im Individual hatte sie leider Pech: Noch beim Abreiten sprangen Hunde gegen eine Abschrankung, ihr Friedrich der Grosse liess sich dadurch etwas beirren. Die Prüfung begann sehr gut bis zum Galopp. Da hat sich der Grosse stark erschrocken und ist mitten in die Bahn gesprungen. „Estelle löste das Problem sehr schnell und gut“, so Bemelmans, „aber die Galpparbeit war dann auch hin.“ Vor allem die beiden Pirouetten, die doppelt zählen. So kam Estelle leider nur noch auf 67 Prozent, was nicht mehr für die Kür reichte.

EM Arezzo Roos mit Hermann
Tamara Lucia Roos mit Amaretto – rechts Tierarzt Marco Hermann.

Beste Schweizerin im Indiviual war dann die Aargauerin Tamara Lucia Roos mit Amaretto. Sie legte eine solide Runde hin – 68.5 Prozent. Eine ansehliche Leistung in diesem super starken Feld. „Vielleicht hätte er noch etwas mehr ziehen können“, so Heidi Bemelmanns. Aber sie sei mit diesem Ritt sehr zufrieden gewesen. Das Pferd habe sich in schöner und konstanter Anlehnung gezeigt. Aber auch dieser Ritt reichte nicht für die Quali zur Kür. Wo übrigens 18 starten dürfen, bei einem Feld von über 60 Teilnehmern!

Und auch die Zürcherin Christina König zeigte mit ihrem neuen Pferd Ambaro Saturus von der ersten Teamprüfung zum Indiviual eine massive Steigerung. Hatte sie in der ersten Prüfung noch 63 Prozent, landete sie in der zweiten bei 66 Prozent. „Auch Christina hat das sehr gut gemacht, sie hatte ihr Pferd immer schön vor sich, Christiana ist auf einem guten Weg“, so Bemelmans. König bereitete sich übrigens in Belgien bei einem Trainer auf diese EM vor.

EM Arezzo 2014 Training
Die Schweizer Mädels beim Training!

Und was ist nun das Fazit der EM in Arezzo? Team-Coach Heidi Bemelsmans: „Klar waren wir alle etwas traurig, dass es nicht für die Kür gereicht hat. Vor allem Estelle und Tamara hätten sicherlich gute Chancen gehabt. Doch wir haben zum letzten Jahr eine massive Steigerung verbuchen können, wir haben viel die besseren Resultate erreicht. Nun müssen wir genau so weiterarbeiten und an den Kleinigkeiten feilen.“

Euro Arezzo 2014 Estelle Christina
Estelle Wettstein und Christina König beim Training.

Der nächste grosse Höhepunkt für die vier Mädels wird die Schweizer Meisterschaft Dressur Ende August in Humlikon sein.

pferdonline bedankt sich herzlich bei Arno König für die wunderschönen Bilder. Ebenfalls den Reiterinnen und Eltern für die tolle Zusammenarbeit.

Alle Ranglisten aus Arezzo hier. Eine kleine Bemerkung dazu: Bei den Junioren erreichte die Siegerin im Individual 78 Prozent, bei den Jungen Reitern wurde in der Spitze 77 Prozent erreicht. Wahnsinn, oder?