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Lyon: Dujardin souverän zum Weltcupsieg

20. April 2014, in Dressur

Alles andere wäre eine Überraschung gewesen. Charlotte Dujardin und Valegro zeigten sich locker, kraftvoll und in einer atemberaubenden Einigkeit. Nach Doppel-Gold 2012 in London und drei EM-Titeln wurde die Britin in Lyon erstmals auch Weltcupsiegerin. Die 28-jährige entthronte die deutsche Titelverteidigerin Helen Langehanenberg mit Damon Hill deutlich. Dritter wurde der Niederländer Edward Gal mit Glocks Undercover.

Charlotte Dujardin zeigte eine Kür, die von Kraft getragen, von Aktivität bestimmt und von Leichtigkeit untermalt war. Sie wurde von allen sieben Preisrichtern mit Höchstnoten honoriert – 92.179 Prozente resultierten für die Engländerin, das zweitbeste je erzielte Ergebnis. Den Weltrekord mit 93.975 – aufgestellt im Dezember 2013 in London – hält sie ebenfalls.

Das Rezept des Erfolges war die Perfektion – das Paar zeigt eine so unglaubliche Harmonie und schien buchstäblich ineinander zu verschmelzen. Die Musik war packend und die Kür hatte einen höheren Schwierigkeitsgrad und eine neue Choreographie. Bei der Olympiakür hätten einige Menschen gefunden, es seien zu viele verschiedene Titel zusammengeschnitten gewesen, verriet Carl Hester, Charlottes Trainer, im Vorfeld. Die Wahl ist nun auf einen 3D-Film gefallen, in dem ein kleiner Wikingerjunge sich im Drachenzähmen übt. „How to Train your Dragon“, auf Deutsch „Drachenzähmen leicht gemacht“ ist ein Film mit viel irischer Flöte. Die ertönt zur Passage beim Einreiten und kommt immer wieder. Der Zuschauer fühlte sich satte sechs Minuten lang wie im Film, oder eben im Kino, untermalt wurde das elegante Bild mit Orchesterklängen und irischen Flötentönen. Der Höhepunkt kam zum Schluss: Eine Piaffepirouette mit zwei Richtungswechseln, derart zentriert und präzise, wie man es ganz selten sieht.

Helen Langehanenberg büsste auf ihrem Hengst Damon Hill NRW als Zweite mit 87.339 fast fünf Prozentpunkte auf Dujardin ein. Die Titelverteidigerin hatte mit „Damie“ schon zu Beginn beim Einreiten ein kleines Missverständnis. Vor der ersten Piaffe wurde Damon Hill etwas unsicher. „Da haben wir nicht zusammengefunden, ich weiß aber nicht warum“, sagte die Deutsche nach der Prüfung.

Wie bereits im Grand Prix klassierte sich Marcela Krinke Susmelj mit smeyers Lazander als 14. Die Luzerner Tierärztin verpasste in ihrem zweiten Weltcupfinal mit ihrem 13-jährigen Fuchs die 70-Prozent-Limite knapp. „Ich ritt vorsichtig und hatte einen Stolperer bei den Zweierwechseln. Meine Kür hatte noch Ecken und Kanten“, meinte die vierfache Schweizer Meisterin selbstkritisch. „Vor allem technisch sind wir verbesserungsfähig. Wir müssen noch mehr losgelassen reiten.“

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Quellen: FEI, gk, SI, news.ch, st.georg online
Foto: PSV

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Interview mit Carl Hester