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Marcela Krinke Susmelj. Das Interview zum Weltcupfinal.

14. April 2014, in Dressur, Reportagen

Pius Schwizer, Steve Guerdat und Marcela Krinke Susmelj werden am ersten grossen Saisonhöhepunkt des Jahres 2014, dem Weltcupfinale in Lyon, am Start sein.
Was für die Schweizer Springreiter seit Jahren mit grossen Erfolgen verbunden ist, ist für die Dressur schon fast Seltenheit geworden – hätten wir nicht Marcela Krinke Susmelj. Die Luzernerin hat sich zum zweiten Mal hintereinander für den Weltcupfinal Dressur qualifizieren können. Die 18 besten Dressurpaare der Welt werden in Lyon am Start sein. Mit einer Wildcard wird Olympiasiegerin Charlotte Dujardin mit Valegro mitreiten – Helen Langehanenberg mit Damon Hill ist als Titelverteidigerin gesetzt. Die Prüfungen finden am 19. April (Grand Prix) und am 20. April (Grand Prix Kür) in Lyon statt. Marcela Krinke Susmelj hat mit smeyers Molberg und smeyers Lazander zwei Spitzenpferde, die sie beide für das Finale qualifizieren konnte.

Pferdesport - SM Dressur 2013
Marcela Krinke Susmelj

 

pferdonline: Marcela Krinke Susmelj – zehn Jahre lang war kein Schweizer Paar mehr am Weltcupfinale Dressur mit dabei. Sie haben es zum zweiten Mal geschafft. Was bedeutet Ihnen diese Teilnahme?

Marcela Krinke Susmelj: Mir bedeutet diese Teilnahme sehr viel. Lyon ist nebst den Weltreiterspielen in der Normandie der klare Saisonhöhepunkt. Ich habe mir zu Beginn der Qualifikation das Finale als Ziel gesetzt und dies auch erreicht, das ist wirklich sehr toll.

Wie planten Sie die gesamte Saison?
All meine Turniere waren klar aufs Sammeln von Weltcuppunkten ausgerichtet. Da musste ich schon mal auf ein sehr schönes Turnier verzichten und dafür in den Osten fahren um ein Turnier zu gewinnen um die vollen 20 Punkte einzusammeln. Im Verlaufe der Saison merkte ich aber, dass die Pferde immer besser werden und dass ich auch an Turnieren wie Stuttgart, Chancen habe, Punkte zu sammeln. Die Planung muss minutiös stimmen, ich muss mir genau überlegen, welches Pferd setze ich wo ein. Gut finde ich, dass man mit mehreren Pferden Punkte sammeln darf. Das ist für die Pferde schonender.

Sie haben beide Pferde aus eigener Kraft qualifiziert. Nun haben Sie sich fürs Finale für smeyers Lazander entschieden. Warum?
Wir reiten einen Grand Prix und dann die Kür. Lazander ist ein Kür-Pferd. Das heisst, er hat das bessere Nervenkostüm als Molberg. Smeyers Molberg erhält demnächst eine neue Kür mit einem höheren Schwierigkeitsgrad. Lazanders Kür kommt bei den Richtern und beim Publikum sehr gut an. Nun haben wir Lazanders Kür zum Schluss noch etwas geändert – mit französischem Gesang.

Wie ist die Stimmung unter den Reitern, mit all diesen Stars?
Das ist eine kleine Familie. Klar gibt es auch da Einzelgänger, aber mit den meisten Reitern pflege ich ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Wir unterstützen  uns auch gegenseitig. Zum Beispiel in s’Hertogenbosch gab mir Edward Gal nach der Prüfung einen wertvollen Tipp. Ich versuchte seinen Input zu Hause umzusetzen – mal schauen ob es was genützt hat….(lacht ). Edward Gal und Carl Hester sind für mich grosse Vorbilder. Von ihnen kann ich auch beim Zuschauen unglaublich viel lernen.

Welches Ziel haben Sie sich fürs Finale gesetzt?
Ich habe den olympischen Gedanken: dabei sein ist alles. Mein Ziel war ganz klar die Qualifikation, alles was noch kommt ist Zugabe.

Interview: Gina Kern

Die aktuelle Kür von smeyers Lazander hier.