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Licht und Schatten bei PSG Future und Pius Schwizer – was ist bloss los?

22. Dezember 2015, in Aktuell, Springen

Was ist bloss mit PSG Future los, dem Spitzenpferd von Pius Schwizer und Besitzer Peter Schildknecht? Seit August sind Schwizer und der elfjährige Holsteiner ein Paar, aber Licht und Schatten wechseln sich so häufig wie Tag und Nacht. Das sensible Pferd schwankt zwischen Top und Flop.

Zwei bedeutende Siege weist PSG Future seit August unter Pius Schwizer auf: Die GP-Erfolge in Villach (Fünfsterne-Turnier, 110’000 Euro Sieggeld) und in Rabat (Dreisterne-Turnier, 17’000 Euro Sieggeld), dazu ein 8. Platz am vergangenen Montag im GP in London und ein 11. Platz im Credit-Suisse-GP als bester Schweizer am CSI Genf. Daneben zwei weitere Klassierungen über den vierten Advent in London und einige Platzierungen an der Marokko-Tour. Insgesamt wurde bislang in fünf Monaten ein Preisgeld von knapp über 150’000 Euro erkämpft.

Doch dreimal enttäuschte das mit viel Vorschusslorbeeren ausgestattete Paar, das noch nicht vollends zusammengefunden hat. Sowohl im Rolex Grand Prix und in der Geneva Classic in Genf gab der Routinier aus Oensingen nach Abwürfen wegen Aussichtslosigkeit auf eine Klassierung auf und beim Weltcupspringen in London am letzten Samstag sammelte Schwizer mit PSG Future 16 Strafpunkte im Normalparcours. „Ich hätte schon nach dem ersten Fehler beim dritten Hindernis ausgeben können, hatte ich doch keine Chance mehr, ins Preisgeld zu reiten. Ich wollte aber weiterreiten und weitere Erfahrungen sammeln“, erklärte Schwizer, der nicht zum ersten mal ob der Verfassung des Cracks vor einem Rätsel stand.

„Futi ist in Form. In London sprang er dreimal super und war vorne klassiert. Im Weltcupspringen wollte er aber nicht. Er ist schwierig zu berechnen“, meint Schwizer zu Anlagen und Charakter des sprunggewaltigen und sensiblen Holsteiners von Cash and Carry x Olina. Der braune Wallach habe wohl aussergewöhnliche Qualitäten, sei meist schön zu reiten, aber oft auch guckrig. „Wenn das Pferd gegen den Reiter ist, bringt er dies zum Ausdruck. Er will die Nummer eins im Stall sein und gibt dies seinem Reiter klar zu verstehen“, meint Besitzer Schildknecht. Der St. Galler Gastronom, der Ende Juli den Holsteiner Wallach wegen Meinungsverschiedenheiten von Martin Fuchs zu Schwizer transferieren liess, erwartet Steigerungen, vertraut aber dem Reiter seines Cracks trotz teils horrenden Angeboten aus dem Ausland weiterhin. Pferde sind auch Lebewesen und auch unausgewogen. Ab und zu braucht es halt nebst Vertrauen auch Geduld, damit ein Paar zueinander findet. Harmonie ist oft auch eine Frage der Zeit.

Text: Peter Wyrsch

Beitragsbild: PSG Future mit Pius Schwizer in Salzburg Foto: Holcbecher