Der sechsjährige Hengst Lateran Accord, der von allen die weiteste Anreise hatte, gewann am Sonntag, 13. September 2015, auf der Parkrennbahn Zürich-Dielsdorf das wichtigste Schweizer Flachrennen für dreijährige und ältere Vollblüter.
9000 Zuschauer erschienen heute bei besten Bedingungen zum vierten und damit letzten Renntag der Saison auf der Parkrennbahn Zürich-Dielsdorf. Der Wettumsatz fiel an diesem unfallfreien Bilderbuchrenntag mit 94‘642 Franken deutlich besser aus als vor einem Jahr, als 71’270 Franken durch die Wettkassen geflossen waren. Diese Marke ist der fünftgrösste Umsatz von allen Renntagen in der Deutschschweiz im Jahre 2015. Das Geläuf, wie der Untergrund der Rennbahn im Jargon heisst, präsentierte sich in gutem Zustand und sorgte für spannende Rennen mit teilweise überraschendem Ausgang.
Ein Globetrotter aus Spanien gewinnt das 100‘000-Franken-Rennen
Im Hauptereignis des Tages, dem mit 100’000 Franken dotierten 40. Gand Prix Land Rover – Jockey Club, schien die Ausgangslage nach dem Rückzug des hochklassigen deutschen Gastes Girolamo, der die Reise aus Köln gar nicht erst angetreten hatte, klar: Die beiden in Frankreich trainierten Pferde des Ostschweizers Peter Baumgartner, Spring Leaf und Oak Harbour, waren klar favorisiert, enttäuschten aber im Rennen auf der ganzen Linie. Sie galoppierten als Zweit- und Drittletzte ins Ziel. Der Sieg ging nach Spanien. Lateran Accord, der aus der Nähe von Madrid anreiste und auf dem Weg nach Dielsdorf über 1600 Kilometer zurücklegte, gewann mit Vaclav Janacek im Sattel überlegen mit vier Längen Vorsprung auf Runaway und weitere knapp zwei Längen vor Nightdance Paolo, die beide vor Ort im Horse Park Zürich-Dielsdorf trainiert werden.
Lateran Accord ist ein wahrer Globetrotter. Gezüchtet in Irland, danach in Deutschland trainiert und nun in Spanien zu Hause. Trainer von Lateran Accord ist seit diesem Frühling der Spanier Guillermo Arizkorreta, der auch schon in Frankreich und sogar in Dubai Sieger gesattelt hatte. Besitzer Besitzer Alfredo Lopez del Pozo hatte ihn Ende März in Frankreich für nur 22‘900 Euro aus einem Verkaufsrennen gekauft. Eine Investition die sich mehr als ausbezahlt hat. Denn in Dielsdorf gab es alleine für den Sieger 48‘000 Franken.
Le Colonel gewinnt das St. Leger gegen den deutschen Gast Jungleboogie
Zweitwichtigstes Rennen des Tages war das 34. Schweizer St. Leger unter dem Patronat von Gräff Capital und dem St.Leger Club of Lucerne. Favorisiert war der aus Deutschland angereiste Jungleboogie. Doch dieser hatte die Rechnung ohne den von weit hinten mit starkem Endspurt förmlich herangeflogen gekommenen Le Colonel gemacht. Der vor Ort von Andreas Schärer für das Ehepaar Kräuliger trainierte Fuchshengst gewann mit Hals-Vorsprung unter Jockey Clément Lheureux. Der vielumjubelte Sieg des Schweizer Vertreters freute Besitzer Anton Kräuliger, der auch in seiner Funktion als Präsident des Rennvereins Zürich allen Grund zur Freude hatte. Gemeinsam mit René Schnüriger, Präsident der veranstaltenden Green Turf Racing Association, sprach Kräuliger von einem rundum gelungenen Renntag: „Besser kann es nicht laufen. Viele Zuschauer sowie spannende und unfallfreie Rennen!“
Für nächstes Jahr haben Kräuliger und Schnüriger selbstverständlich weitere Ziele: Neben der Durchführung von vier oder fünf Renntagen soll auch die Schallmarke von 100‘000 Franken Wettumsatz wieder einmal geknackt werden.
Text: PD
Beitragsbild: Publikumsmagnet Lateran Accord – Foto: Horsepark Zürich