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Claudia Gisler in Rotterdam schwer gestürzt

20. Juni 2015, in Aktuell, Springen

Eines vorweg: Die Schweiz wurde beim Nationenpreis in Rotterdam sechste. Viel wichtiger ist aber der Gesundheitszustand von Kaderreiterin Claudia Gisler.

Sie hat sich für diesen Nationenpreis viel vorgenommen. Die Urnerin Claudia Gisler wollte dieses Jahr ihren ersten 5-Sterne-Nationenpreis reiten. Doch dann kam alles anders. In einer Prüfung rund zwei Stunden vor dem Nationenpreis stürzte Gisler mit ihrem Zweitpferd Touchable schwer. Teamchef Andy Kistler: „Das Pferd scheute leicht in der Ecke und erwischte den Sprung nicht optimal. Er begann in der Luft zu pedalen, verlor das Gleichgewicht und Claudia knallte auf den Boden. Sie blieb einen Moment lang bewusstlos liegen.“ Die Santiäter eilten herbei. „Ich sah sofort, dass nichts mit dem Rücken war, aber der Kopf.“ Mit Verdacht auf eine schwere Hirnerschütterung musste Claudia Gisler ins Krankenhaus eingeliefert werden. „Dort wurden sämtliche Tests durchgeführt, nach drei Stunden wurde sie wieder entlassen.“ Der Nationenpreis fand ohne Gisler statt. Pius Schwizer musste kurzfristig einspringen. „Ich rief ihn zwei Stunden vor dem Nationenpreis an und sagte ihm, dass er reiten müsse. Wir diskutierten kurz mit welchem Pferd und Pius enscheid sich für den Belgier Hengst Giovanni van Het Scheefkasteel“. Mit nur einem Abwurf und einer kleinen Zeitstrafe in beiden Runden zeigte das Paar die beste Leistung des Teams. Steve Guerdat hatte mit Concetto Son vier und fünf Strafpunkte ebenso Schlussreiter Paul Estermann mit Castlefield Eclipse. Niklaus Rutschi mit Windsor war mit jeweils zwei Abwürfen für das Streichergebnis verantwortlich.

Claudia Gisler wird übrigens auch morgen Sonntag den Grand Prix nicht mehr reiten – sie reist vorzeitig nach Hause. Wir wünschen Gisler auf dem Wege gute Besserung und wie es Andy Kistler richtig sagt: „Hauptsache es ist nichts schwerwiegendes passiert.“

Den Nationenpreis in Rotterdam gewann – wie in Rom – Grossbritannien. Für Leader Frankreich, das schon alle Wertungen absolivert hat sowie Deutschland, Grossbritannien, Holland und Schweden ging es im Gegensatz zur Schweiz um Punkte für den Final in Barcelona. Die Schweizer haben mit dem zweiten Platz in St. Gallen erst eine Qualifikation bestritten und können noch in Falsterbo, Hickstead und Dublin punkten.

Resultate:
Rotterdam. CSIO. 1. Division. Nationenpreis (2 Umgänge, Dotation: 200’000 Euro): 1. Grossbritannien 5 (4+1). 2. Frankreich 7 (4+3). 3. Schweden 10 (8+2). 4. Deutschland 12 (12+0). 5. Holland 13 (12+1). 6. Schweiz (Niklaus Rutschi/Windsor, 8+9, Pius Schwizer/Giovanni van Het Scheefkasteel, 5+1, Steve Guerdat/Concetto Son, 4+5, Paul Estermann/Castlefield Eclipse, 4+5) 24 (20+4).

Hier gehts zum akutellen Stand im Nationenpreis.

Hier geht es zu einem TV-Beitrag über Claudia Gisler.