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Wie cool ist das denn? Willy Melliger super erfolgreich unterwegs mit den Springnachwuchs!

30. Juni 2014, in Aktuell, Springen

Die Children, Junioren und Junge Reiter haben hohe Massstäbe gesetzt. Sie sind auf den Spuren der „ganz grossen“ und sahnen international mächtig ab. Im Test in Arezzo zur EM ist ihnen im Nationenpreis der Junioren gar ein Sieg gelungen. Aber auch andere Nachwuchssportler waren richtig gut unterwegs. Wie cool ist das denn? 

Parcoursbesichtiung
Dem Chef hinterher: Die Juniorentruppe mit Chef Willy Melliger….

 

Die insgesamt 32 ha grosse Anlage von Arezzo hat gemäss eigenen Angaben einen der besten Grasplätze weltweit und entspricht mit 1.8 ha ungefähr zwei Fussballfeldern. Dazu kommen noch zwei grosse Sandplätze, auf denen gleichzeitig Turniere durchgeführt werden können, was organisatorisch ebenfalls zu meistern ist. Die Unterbringung der Pferde in insgesamt 400 festen Boxen ist für die Tiere und Betreuer sehr angenehm.

Im Hinblick auf die EM fanden die meist sehr anspruchsvollen Parcours für die Junioren und Jungen Reitern auf dem Rasen statt. Zum Eingewöhnen an den grossen Grasplatz mit Derby Qualitäten, die für die Pferd und Reiter hohe Ansprüche stellten, starteten die Schweizer Junioren am Donnerstag in einem 2-Phasen Springen über 1.30 mit vielen guten Doppelnullern. Bei den Jungen Reitern gelang Emilie Stampfli mit Alessa Z der 4. Rang in einer fehlerfreien Runde.

Anthony  Bourquard mit Indina
Unterwegs zum Sieg im Nationenpreis: Anthony Bourquard/Indiana des Abattes

Bereits am nächsten Tag starteten die Junioren für den Nationenpreis mit einer Equipe und weiteren Einzelreitern. In diesem sehr fordernden Parcours gab es nur wenige Nuller. Die Schweizer Junioren gewannen den Nationenpreis mit Estelle Wettstein/Benita, Anthony Bourquard/Indiana des Abattes, Vladya Reverdin/Edison, sowie Simone Buhofer/Riosco vor Frankreich und Griechenland. Anschliessend wurde der Nationenpreis der jungen Reiter mit Chantal Müller/U Tabasca, Alessandra Bichsel/Orlando de la Provillo, Emilie Stampfli/Alessa Z und Larissa Notz/Esquido ausgetragen. Die Schweizer Equipe konnte sich auf den zweiten Platz hinter dem italienischen und vor dem französischen Team platzieren! Gratulation! Wie cool ist das denn?

Schweizer Sieg Nationenpreis Junioren
Sieg im Nationenpreis der Junioren! Wie cool ist das denn?

Mit Spannung wurde am Sonntagmittag der Junioren Grandprix erwartet, der mit zwei Umgängen ohne Stechen auf dem Grasplatz stattfand. Die knapp bemessene Zeit führte zu etlichen Zeitfehlern. Insgesamt konnten sich 13 Teilnehmer aus verschiedenen Nationen für den zweiten Umgang qualifizieren, davon drei mit je einem Strafpunkt aus der ersten Runde, die mitgezählt wurden. Der erste Doppelnuller gelang Laetitia du Couedic und ihrer Stute Elisa, in einer zügig gerittenen Runde, doch sie wurde kurz darauf vom nachfolgenden italienischen Reiter Marcello Manganotti mit Leap de Riverland mit einem schnelleren Ritt geschlagen. Der folgende französische Reiter Damian de Chambord mit Rocker du Syre setzte wiederum eine neue Bestzeit, die nur noch vom Italiener Vacirca Ernesto mit Zeta di Sabuci unterboten wurde, allerdings mit einem Abwurf am letzten Hindernis. Es blieb der verdiente dritte Rang für die Westschweizerin Laeticia du Couedic mit Elisa, 8. wurde Morgane Dassio mit Massiminia.

Im Anschluss folgte der GP der jungen Reiter, der mit lediglich drei 0-Fehlerritten im ersten Umgang begann. So konnten sich Reiter mit einem Zeitfehler und bis 4 Fehlerpunkten für den zweiten Umgang qualifizieren. Die Karten wurden neu gemischt und Emilie Stampfli erreichte den vierten Platz mit 4/0 in einer superschnellen Zeit. Auch Fiona Meier sicherte sich nach einem Fehler in der ersten Runde und einem fehlerfreien Parcours im zweiten Umgang den 7. Platz, vor Chantal Müller mit U Tabasca.

Einige Siege und ausgezeichnete Resultate gab es für die Schweizer Junioren und Junge Reiter in den verschiedenen Prüfungen sowohl auf Sand als auch auf dem Grasplatz. Den Auftakt lieferte am Donnerstag Emilie Paillot mit Jalisco des Baumes CH im Junioren 130. Zugleich erreichte das Paar am Samstag den zweiten Rang im J 135.

Am Freitag und am Samstag jeweils gewann Flavien Auberson mit Berlesque Cruise das YR 135, sowie der dritte Rang mit seinem zweiten Pferd Cemballo II in der ersten Prüfung. In einem spannenden Stechen konnte sich das erfolgreiche Paar Emilie Stampfli mit ihrer Stute Nikita du Luot gegen die Französin Fanny Skalli mit Ulara durchsetzen und das Turnier gewinnen. Dritte wurde Larissa Notz mit Quidarc, vor Alessandra Bichsel mit Charivari.

Stampfli mit Nikita
Sieg im 140 Junge Reiter für Emilie Stampfli und Nikita du Luot.

Am Sonntag platzierten sich gleich fünf Junioren unter den ersten acht Platzierten im J 130, der auf Sand ausgetragen wurde. Emilie Paillot mit Cachandra war zweite vor Morgan Dassio mit Satine, sie wiederum fünfte mit ihrem zweiten Pferd Wendy Gea vor Simone Buhofer mit Riosco und Vladya Reverdin mit Ukkie.

Die Children Equipe mit Merel Ott, Lukas Buhofer, Mégane Cléto und Aline Bergomi konnte Erfahrungen auf dem 70×30 grossen Sandplatz machen. Leider ohne Katharina Hagen, die mit ihrem Pferd Cat von Hof verletzungsbedingt zu Hause bleiben mussten. Der Nationenpreis am Freitag begann mit überraschenden 0 Fehlerrunden vom Team mit Merel Ott/Copilot, Lukas Buhofer/Piketta und von Mégane Cléto/Orphée de Beauvoir, sie lagen gleichauf mit dem starken französischen Team an der Spitze. Leider konnten sie im zweiten Umgang die guten Resultate nicht wiederholen und der erste Platz ging an Frankreich, vierter Platz punktgleich mit Italien war das Endresultat.

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Lukas Buhofer mit Nahida de Petra

Den GP der Children beherrschten die französischen und italienischen Reiter, die mit ihren Pferden beherzt und routiniert über die Hindernisse sprangen, leider keine Platzierung für das Schweizer Team. Merel Ott wurde im ersten Ch 120 Springen vom Donnerstag 8. mit Copilot und am folgenden Tag zweite mit Castella. Lukas Buhofer erreichte mit seinem zweiten Pferd Nahida de Petra in den Children Prüfungen 115 in zwei Prüfungen den ersten und den dritten Rang.

Eine knappe Mehrheit der Schweizer Reiter und Reiterinnen wird in bald drei Wochen zu den Europameisterschaften in Arezzo antreten, um sich gegen 20 Nationen behaupten zu dürfen. Für die anderen Teilnehmer bleibt der Trost, an diesen Tagen dabei gewesen zu sein und mit einem Rucksack an Erfahrungen nach Hause zu gehen.

Nicht zuletzt sind bei den Aufgeboten zur Teilnahme an offiziellen CSIO Turnieren Teamgeist gefragt und verlangt. Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin sollte sich über die guten Resultate der anderen im Team freuen und den Teammitgliedern bei Enttäuschungen Trost spenden können. Ein guter Zusammenhalt motiviert und stärkt den (Kampf-)Geist.

Text und Fotos: Michèle Buhofer