Haben wir ein Piaffe-Problem? fragte das grosse Deutsche Pferdesportmagazin St. Georg einst. Wir Schweizer können bluffen und antworten mit einem klaren NEIN!
Denn was der knuddlige Schimmel von Schweizermeisterin Anna-Mengia Aerne Caliezi im Münchner Viereck im 3*CDI im GP zeigte, war echte Weltklasse. Es schien, als würde der 14-jährige Schimmel geradezu auf die Piaffen warten. Doch nicht nur die Piaffen sind die Stärken Raffaelos – auch die Pirouetten sind eine wahre Augenweide. Und just diese Lektionen zählen im GP doppelt. Trainerin Silvia Iklé durfte mit ihren Schützlingen zufrieden gewesen sein: 67.94 Prozent – Rang 8. in einem sehr starken Feld. Im Grand Prix Special am Freitag reichte es dann für Rang 6 mit 66.7 Prozent – eine solide Leistung des Schimmels, der doch im Januar noch am Auge operiert werden musste, weil er links erblindete (pferdonline berichtete).
Einmal mehr ihr ganz grosses Reiterliches Können zeigte die Deutsche Dorothee Schneider. Mit ihrem 10-jährigen Rappwallach St. Emilion — ein Nachkomme von Sandro Hit – ritt sie unangefochten im Grand Prix und im Special zum Sieg. Mit St. Emilion verfügt Schneider über eine Spitzennachwuchspferd. Aber auch Isabel Wert bewies, dass sie Pferde ausbilden und in den ganz grossen Sport bringen kann. Mit ihrem Nachwuchsknaller Laurenti schien der Sieg im Grand Prix von Schneider kurz gefährdet, doch auf der Schlussmittellinie ging dem Riesenpferd Laurenti dann doch etwas die Luft aus und er fragte förmlich, wann denn endlich fertig ist. Und so kam Werth auf Rang 4 mit 70 Prozent. Und auch im Special fehlte Laurenti die letzte Kraft, Werth konnte keinen Spitzenplatz mehr erreichen.
Eine ganz schwierige Aufgabe zu lösen hatte die Grabserin Patricia Schärli. Cappuccino hat den Grand Prix sehr schön begonnen, doch dann entdeckte Cappuccino irgendwo in der Ferne einen Regenschirm, der ihm gar nicht gefiel und auch die Ecke bei K wurde immer gefährlicher. Leider missglückten ihr dadurch unter anderem die zweite Piaffe komplett, sie musste über die Lektion hinwegreiten und bekam dafür natürlich die Note 1. Doch wer Cappuccino kennt, der weiss, dass er sich trotz allem sehr zusammengerissen hat. Ein farbiger Regenschirm kann doch auch wirklich gefährlich sein, oder?
Bei Isabel Werths Grand Prix übrigens flog ein weisser Luftballon quer durchs Viereck! Auch das kann passieren:)
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Foto: Sigi Altenhofer