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Schweiz 4. im Nationenpreis in Mannheim – Estermann wieder im EM-Gespräch

18. Juli 2015, in Aktuell, Springen

Mit einem Doppelnuller im Nationenpreis bringt sich Paul Estermann wieder ins Gespräch für eine EM-Selektion. Der Luzerner Springreiter ragte mit Castlefield Eclipse im 100. Nationenpreis von Deutschland in Mannheim aus der Schweizer Equipe heraus. 

Die Mannschaft von Andy Kistler erreichte in Mannheim zusammen mit Frankreich den vierten Platz. Das Ergebnis befriedigt, weil die Schweizer Equipe zum 200’000-Euro-Event, der wegen der EM von Aachen nach Mannheim verlegt wurde, nicht in Bestbesetzung angetreten ist.

Den spannenden Team-Wettbewerb gewann im Stechen die USA vor Belgien und Gastgeber Deutschland. Mit je acht Punkten aus beiden Umläufen erreichten gleich drei Teams die Barrage, in der die erfahrene US-Amazone Beezie Madden mit Cortes den ebenfalls fehlerlosen Belgier Pieter Devos mit Dylano und den Einheimischen Christian Ahlmann mit Taloubet bezwang.

Überragender Schweizer Reiter war Paul Estermann mit der Irländer-Stute Castlefield Eclipse. Der Luzerner Stilist drehte mit „Milly“ als einer von nur drei Reitern einen sogenannten Doppelnuller. „Milly kommt immer besser in Form. Schon im GP von Knokke am Vorsonntag zeichnete sich dies ab. Die Formkurve steigt. Wir werden immer besser“, freute sich der Luzerner, der sich wieder ins Gespräch für eine Selektion für die Europameisterschaften im August in Aachen brachte. Die SELKO (Selektionskomission) des Verbandes wird Mitte nächster Woche entscheiden, wer nach Aachen fahren darf. Für die fünf EM-Plätze kommen Steve Guerdat, Pius Schwizer, Romain Duguet, Martin Fuchs, Janika Sprunger und Paul Estermann in Frage.

Nadja Peter Steiner mit Celste, die nach ihrem Sturz in Rotterdam wieder genesene Claudia Gisler mit Cordel und Olympiasieger Steve Guerdat mit seinem Drittpferd Corbinian liessen sich je 12 Punkte notieren. Irland, das mit einem Punkte nach dem ersten Umgang führte, stürzte nach 26 Punkten in der Reprise noch auf den siebten Platz ab. Gastegber Deutschland vermochte die gute Ausgangslage nicht zu nutzen, weil der ehemlige Weltcupsieger Christian Ahlmann in der Barrage einen Abwurf verzeichnete. Somit wartet der seit 2009 tätige Bundestrainer Otto Becker weiter auf den ersten Sieg bei einem Nationenpreis im eigenen Land.

Mannheim. CSIO. 100. Nationenpreis von Deutschland (2 Umgänge und Stechen, Dotation: 200’000 Euro): 1. USA 8 (8+0, 0/32,72 von Beezie Madden/Cortes im Stechen). 2. Belgien (8 (8+0, 0/34,14 von Pieter Devos/Dylano im Stechen). 3. Deutschland 8 (4+4, 4/32.95 im Stechen). 4. Frankreich 20 (8+12) und Schweiz (Paul Estermann/Castlefield Eclipse, 0+0, Nadja Peter Steiner/Celeste, 8+4, Claudia Gisler/Cordel, 4+8, Steve Guerdat/Corbinian, 4+8) 20 (8+12). 6. Italien 26 (17+9). 7. Irland 27 (1+26). 8. Holland 29 (20+9).

Text: Peter Wyrsch Beitragsbild: CSIO St. Gallen / Katja Stuppia