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Mein Tag – Dorothee Schneider

10. August 2016, in Dressur, Mein Tag, Newsticker, Rio 2016

„Mein Tag beginnt, wie für uns Reitsportler üblich, sehr früh. Um 6:30 Uhr geht es für mich los mit einer Tasse guten Kaffee. Das erste Pferd reite ich morgens bereits um 7:00 Uhr. Ich reite 10-12 Pferde pro Tag. Das sind schon sehr viele, aber mir macht meine Arbeit unheimlich viel Freude.

Außerdem habe ich ein tolles Team auf unserem Gestüt St. Stephan zur Unterstützung. Zu diesem gehören natürlich unsere Angestellten, aber auch meine Familie, bestehend aus meinem Ehemann Jobst Krumhoff und meinen Eltern. Jobst gehört zur erweiterten Geschäftsführung eines großen deutschen Versicherungskonzerns, aber er unterstützt mich auch auf dem Hof bei der Aus- und Weiterbildung. Er reitet selbst nicht, aber interessiert sich dennoch sehr für Pferde und den Sport. Jobst ist mir zudem beim Turniermanagement eine große Stütze. Meine Eltern sind für mich unverzichtbare Gesprächspartner und die gute Seele unseres Betriebes. Auch mein Bruder Theo ist „pferdeverrückt“ und arbeitet als Sachverständiger im Bereich Hippologie.

Ich reite meine Pferde also von frühmorgens bis ca. 14:30 Uhr. In der Regel werden die Pferde am Vormittag geritten und gymnastiziert. Es wird also die Durchlässigkeit und die Kraft trainiert. Am Nachmittag gehen die Pferde auf die Weide oder auf die Paddocks, um die Seele baumeln zu lassen und zum mentalen Ausgleich. Das gilt für den Nachwuchs ebenso wie für meine Top-Pferde Showtime und St. Emilion.

Ich gebe den Rest des Nachmittags meistens am Dienstag und Mittwoch Unterricht. Ich habe konstante, „alte“ Kunden, mit denen ich dann arbeite. Eine meiner bekanntesten Schülerinnen war ja Stella Charlott Roth, die mir auch meine Olympia-Stute Diva Royal, mit der ich in London mit der deutschen Mannschaft Silber gewann, zur Verfügung stellte. Mittlerweile hat sich Stella aber selbstständig gemacht.

Der Nachmittag ist bei mir außerdem Zeit für Büroarbeiten. An vier Tagen in der Woche reite ich zusätzlich nachmittags noch Pferde auf dem Gestüt Peterhof, wie z.B. Sezuan. Er wurde mit mir 2014, 2015 und 2016 Weltmeister der jungen Dressurpferde und ist meine große Nachwuchshoffnung.

Abends tue ich dann gerne noch etwas für mich, entspanne mit meinem Ehemann. Wir sehen uns dann beispielsweise sehr gerne einen guten Krimi an. Oder aber ich lese ein gutes Buch, auch dabei kann ich bestens abschalten.

Ab und zu genieße ich es übrigens auch, einfach mal lang auszuschlafen und den Tag über dann die Seele baumeln zu lassen. Das ist natürlich nur sehr selten möglich. Wenn wir uns einmal Zeit für Urlaub nehmen können, zieht es meinen Mann und mich meist in warme Gefilde. Geheiratet haben wir beide beispielsweise 2010 auf der Insel Mauritius.“

Aufzeichnung: Alexandra Koch