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Herr Kister, warum war das Olympiapferd Nino des Buissonnets von Steve Guerdat in Rotterdam nicht am Start?

21. Juni 2014, in Aktuell, Springen

Der CHIO Rotterdam brachte den Schweizern kein Glück. Ein enttäuschender 6. Rang das Resultat im gestrigen Nationenpreis. Nun muss die Schweizer Equipe rund um deren Chef Andy Kistler um den Final in Barcelona zittern.
Doch jetzt gilt der Fokus voll und ganz den Weltreiterspielen. Und da haben die Schweizer einen klaren Plan. Der Schweizer Equipenchef Andy Kistler im Interview mit pferdonline.

 

Schweizer Equipenchef Andy Kistler im Interview.
Schweizer Equipenchef Andy Kistler im Interview.

pferdonline: Herr Kistler, Tag eins nach dem verpatzten Resultat in Rotterdam. Wie ist die Stimmung im Team?
Klar wir sind natürlich sehr enttäuscht und auch etwas niedergeschlagen. Gestern noch sah ich das Glas halbleer, heute ist es wieder halbvoll.

Wenn man die einzelnen Resultate anschaut, ward ihr ja gar nicht so schlecht unterwegs…
Ja vor allem in der ersten Runde waren wir mit vier Strafpunkten insgesamt super in die zweite Runde gestartet. Dann kam Paul leider etwas untertourig an die Dreifachkombination, das Pferd verweigerte. Das war sehr schade. Dazu kam noch ein Fehler und die Zeitstrafe.

Steve Guerdat liess seinen Nino zu Hause. Vielleicht hätte es den Olympiasieger gebraucht.
Nino wird von Steve sehr sorgfältig und gezielt eingesetzt. Jedes Pferd muss auch individuell auf Grossanlässe wie die Weltmeisterschaft vorbereitet werden. Aber wir können von uns behaupten, wir haben fünf Spitzenpferde und fünf Spitzenreiter. Für die beiden Jungen im Team – Romain und Jane – war es wichtig, dass sie unter dieser enormen mentalen Belastung einen Teamtest reiten konnten. Ein Nationenpreis zu reiten ist mental eine grosse Herausforderung und nervlich sehr anstrengend.

Die Schweizer Equipe hat nun mit vier Starts ihr Qualifikationspensum für den Final in Barcelona vom 9. bis 12. Oktober abgeschlossen.
Jetzt müssen wir zittern ob es für den Final reicht oder nicht. Wenn wir Glück haben können wir gehen, wenn alles schief läuft nicht.

Die Weltreiterspiele haben oberste Priorität.
Das ist genau so. Die WM ist unser oberstes Ziel. Wir haben die Saison nach der WM geplant. Zudem wollten wir in der Division 1 verbleiben – dies haben wir zu 99 Prozent geschafft.

Was ist das Ziel an den Weltreiterspielen?
Wir wollen unter die ersten fünf. Das wäre die direkte Olympiaqualifikation. Ein anderes Ziel gibt es nicht.

Interview: Gina Kern

Bilder: Sandra Zindel.