Das Leitungsteam der Disziplin Dressur des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport SVPS hat sich nach den sofortigen Rücktritten des Chefs Sport Christian Pläge sowie des Equipenchefs Elite Michel d’Arcis zu einer Aussprache getroffen und die Ausgangslage für die Zukunft diskutiert. An den Gesprächen mit dabei war auch der vor gut einer Woche zurück getretene Chef Sport Christian Pläge. Es wurde offen, kritisch und sachlich diskutiert.
Ein klares Organisationsreglement des Verbandes regelt die Aufgaben und Zuständigkeiten, welche aber durch die einzelnen Verantwortlichen auch entsprechend wahrgenommen werden müssen. In der letzten Woche kursierten u. a. falsche Aussagen über die Beschickung des Turniers in Aachen im Juli. Die Schweiz bekam als Gastland für Aachen nicht einfach 3 bis 4 Startplätze in der Dressur zugeteilt, sondern erhielt die Möglichkeit, sich mit Wünschen für Einladungen beim Veranstalter zu melden, die dann durch diesen vielleicht etwas wohlwollender geprüft würden – dies auch in weiteren Disziplinen. Die Anfragen für Einladungen hatten begründet und mit Aufzeigen von Resultaten zu erfolgen. Die Beschickung von mehreren Einzelreitern oder gar eines Teams war auf Grund der sehr dünnen Rekrutierungsbasis für alle Seiten keine Option. Der Entscheid, ein Startgesuch nur für die Teamleaderin Marcela Krinke Susmelj zu stellen, wurde von der übrigen Selektionskommission der Disziplin Dressur (Chef Sport, Chefin Administration, Chefin Technik und Disziplintierarzt) einstimmig gefällt und nicht vom Disziplinleiter Martin Walther. Allenfalls werden zusätzlich noch U25-Teilnehmer in Aachen an den Start gehen können. Der Disziplinleiter bestimmt nicht über Beschickungen, diese Entscheide fällt im Normalfall der Kaderverantwortliche und Equipenchef. Bei Unstimmigkeiten oder offiziellen Selektionen für die Teilnahme an internationalen Titelkämpfen sowie für die Kaderbildung kommt die Selektions-kommission zum Zug. Dies wurde bis anhin so gehandhabt und wird auch künftig so sein. Mit der Einleitung eines Selektionsbeschlusses für die Beschickung von Aachen wurde der ordentliche Weg beschritten. Martin Walther hat sich zu jeder Zeit an Fakten gehalten, keine Regelverstösse begangen und sich ausschliesslich am vorgegebenen Ziel und den objektiven Kriterien orientiert. Er hat in seiner Amtszeit die verlangten Optimierungen und Änderungen umgesetzt und mit einem nachhaltigen Leistungsausweis erfüllt.
Die verbleibenden Mitglieder des Leitungsteams, Marco Hermann als Disziplintierarzt, Steffy Kuriger als Chefin Technik und Cordula Niklaus als Chefin Administration bekräftigten, ihre Funktionen sicherlich bis zu den so -der so anstehenden Gesamterneuerungswahlen im Herbst 2015 weiter ausüben zu wollen und sich mit dem gesamten Team für die Dressur einzusetzen, wie übrigens auch die Kaderverantwortliche Nachwuchs Heidi Bemelmans. Ebenfalls am Gespräch anwesend war der Verantwortliche Wettkampfsport des Vorstandes SVPS, Peter Christen, der sich zusammen mit der Geschäftsstelle für ein Fortführen des eingeschlagenen Weges mit dem bestehenden Team einsetzte und dem Disziplinleiter das Vertrauen aussprach. Disziplinleiter Martin Walther bestätigte, sich nicht einfach nach der an ihm laut gewordenen Kritik, aus der Verantwortung davon zu stehlen. Er sei gewillt, weiterhin zur Förderung des Schweizer Dressursports beizutragen. Die Suche nach einem neuen Chef Sport ist nun angelaufen. Die Mitgliederverbände des SVPS erhalten gemäss Organisationsreglement die Möglichkeit, Kandidaturen zu melden. Die Meldefrist wurde auf den 15. Juni festgelegt, damit der Vorstand SVPS den neuen Chef Sport in seiner Sitzung Anfang Juli wählen kann. Im Anschluss wird gemeinsam mit diesem die Suche nach einem Kaderverantwortlichen und Equipenchef Elite als Nachfolger für den ebenfalls zurück getretenen Michel d’Arcis gestartet. In der Zwischenzeit werden die Aufgaben durch die Geschäftsstelle des SVPS koordiniert und im Bedarfsfall über den Disziplinleiter, das Leitungsteam und die SELKO Dressur entschieden. Die Zielsetzung der Elite für dieses Jahr – die Teilnahme mit einem Team den Weltreiterspielen Ende August in Caen – bleibt unverändert. Die Vorbereitungen für die WEG sind von den mo-mentanen Vakanzen nicht betroffen.
Dieser Text ist die offizielle Medienmitteilung des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport.
Was ist überhaupt passiert? Das Interview mit Christian Pläge hier.