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Genial! Reitmeister Klaus Balkenhol brillierte vor 700 begeisterten Zuschauern in Gossau ZH

24. September 2014, in Aktuell, Dressur

Grosses Interesse fand gestern Abend eine Veranstaltung der Dressur Akademie Silvia Iklé mit dem deutschen Reitmeister Klaus Balkenhol in der Reitanlage Eisfeld im zürcherischen Gossau. Über 700 Personen erlebten rund drei hoch interessante Stunden.

«Es gibt einen grossen Werteverlust in unserem Reitsport», stellte Moderator Frank R. Henning bereits eingangs des spannenden Abends zum Thema «Entwicklung und Problemerkennung bei Dressurpferden» fest. Und diese Feststellung, die vor sechs Jahren auch zur Gründung des Vereins Dressur Akademie Silvia Iklé geführt hatte, zog sich eigentlich wie ein roter Faden durch die Kommentare von Reitmeister Klaus Balkenhol während der praktischen Trainingsarbeit mit insgesamt fünf Dressurpferden verschiedenen Alters und Ausbildungsstandes mit versierten Reitern im Sattel. «Haben wir die Losgelassenheit vergessen? Die exaltierten Tritte sollten nicht das Ziel sein.» «Lassen Sie sich Zeit bei allem was Sie machen.» «Alles muss von Anfang an sensibel vonstatten gehen.» «Es ist unglaublich, was man heute bereits von jungen Pferden fordert.» «Sie können den Schritt nicht verbessern; Sie können ihn nur erhalten – oder eben kaputt machen.» «Der Kopf wird zu oft beiseite gelassen. Man setzt sich einfach durch.» Dies ein paar der grundsätzlichen Feststellungen Balkenhols. Für das Publikum war verblüffend, wie rasch er auf Pferde und Reiter einzugehen vermochte und – vor allem – wie augenfällig sich seine Korrekturen auswirkten. Balkenhol stellte nicht einfach fest. Er empfahl und begründete, einleuchtend und leicht verständlich. Und nach dem Motto «Das Ganze soll Freude bereiten» sorgte er auch für eine gute, positive Stimmung.

Balkenhol Slider
Der grosse Meister Klaus Balkenhol in der Reithalle Eisfeld in Gossau. Bild: Katja Stuppia

 

Das erste Pferd war bereits schon längere Zeit in der Bahn und er liess den beiden Zeit, um sich an die ungewohnten Umgebung zu gewöhnen. Der fünfjährige Sundancer mit Charlotte „Tiggy“ Lenherr zeigte seine Qualitäten und Klaus Balkenhol vermittelte, wie wichtige es ist, sich viel Zeit bei der Ausbildung der jungen Pferde zu lassen und die Pferde bei der Arbeit nicht zu überfordern. Zu Beginn legte er bei allen Reiterpaaren sehr grossen Wert auf ein offenes Genick, damit die Pferde nicht zu eng gehen und sich locker durch den ganzen Körper bewegen. Es zeigte sich bald, dass durch seine Anweisungen die Pferde gelöst durch die Halle gingen und sich ihre Bewegung entfalten konnte. Es folgten weitere Reiterpaare und er zeigte uns auf welche Probleme sich stellen können und welche Lösungen es geben kann.

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Die Schweizermeisterin Anna-Mengia Aerne Caliezi hörte gut zu, was ihr Balkenhol sagte. Foto: Katja Stuppia.

Er wies mehrmals darauf hin, dass ein Schritt zurück in der Ausbildung ein Riesen Schritt nach vorne sein kann. Den Abschluss machten die Schweizermeisterin Anna-Mengia Aerne-Caliezi und Iklé-Bereiter Hansruedi Geissmann mit ihren Grand Prix-Pferden. Hier zeigte sich den Besuchern, dass die Arbeit mit einem Pferd nicht endet, wenn diese das Niveau erreicht haben, sondern dass immer wieder an den Grundlagen gearbeitet werden muss.

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Und auch Hansruedi Geissmann legte los und zeigte schöne Momente. Bild: Katja Stuppia.

Das Publikum war begeistert, von der gesamten Organisation der Veranstaltung genauso wie vom Auftritt Klaus Balkenhols. Freude und Genugtuung kam auch zum Ausdruck über die Tatsache, dass so vielen, auch jungen Interessierten aus der ganzen Schweiz offensichtlich nicht gleichgültig ist, wohin sich der Pferdesport entwickelt, eine Bestätigung auch für den Verein Dressur Akademie Silvia Iklé, mit seinem Engagement auf dem richtigen Weg zu sein.

Text: Heini Schaufelberger / Sandra Zindel
Fotos: Katja Stuppia