Auch in diesem Jahr konnte Marcela Krinke Susmelj am traditionsreichen CDI Lipica starke Akzente zu setzen: Im Sattel von smeyers Sopran siegte sie im St. Georg und beendete die Intermediate I Kür mit 72.45% auf Rang 2. Mit zwei Siegen in der Weltcuptour glückte ihr zudem mit smeyers Molberg der perfekte Einstieg in die neue Weltcupsaison 2015/2016. Wie ist der Fahrplan der Schweizer Teamleaderin? Pferdonline fragte nach.
pferdonline: Marcela Krinke, herzliche Gratulation zu drei Siegen und einem knapp verpassten Sieg! Wie war das Turnier in Lipica?
Marcela Krinke Susmelj: Mein Nachwuchspferd smeyers Sopran zeigte im St. Georg eine tolle Runde, er präsentierte sich sehr losgelassen, ich hatte ein super gutes Gefühl. Der Sieg war verdient. In der Inter1-Kür hat er sich etwas mehr aufgeladen und ich hatte ein paar kleine Fehler. Doch die Richter honorierten die gute Qualität des Pferdes, was uns natürlich sehr freute. Ich verpasste den Sieg um 0.5 Punkte.
In der Weltcup-Tour waren ein paar wirklich hervorragende Pferde am Start. Im Grand Prix stand dann das Viereck vollständig unter Wasser und der Veranstalter wollte die Halle nicht öffnen, was etwas ärgerlich war. Der Abreiteplatz war ein einziges Planschbecken. Ich musste immer wieder Schritt gehen um das Pferd nicht zu stark zu strapazieren. In der Prüfung spritzte das Wasser bis zum Bauch, in der Pirouette rechts blieb Molle mit dem Hinterbein in einem Schlammloch stecken – er musste sich selber mit einem Trabtritt helfen, dass er sein Huf wieder rausbrachte. Das kostete natürlich teure Punkte. Aber Molle wäre nicht Molle, wenn er sich die Blumen nicht genau angeschaut hätte. Sehr ärgerlich für mich, dass er beim gleichen Blumentopf zweimal blockierte.
Sie reiten nun um Punkte zu sammeln für den Weltcup und für die Olympischen Spiele. Wie läuft das ganz genau?
Ein Weltcupturnier gibt bei einem Sieg mehr Punkte für die Weltrangliste. Mehr als ein Fünfsterne-Turnier. smeyers Molberg ist nun mein Punktesammler um auf der Weltrangliste möglichst weit nach vorne zu kommen. Ich brauche Punkte für die Qualifikation zum Weltcupfinale in Göteborg nächstes Jahr, aber auch für bessere Aussichten auf einen Startplatz in Rio bei den Olympischen Spielen 2016.
Die EM 2015 in Aachen im August ist der Höhepunkt der Saison. Wie lautet der Fahrplan bis Aachen?
In zwei Wochen fahren wir nach Achleiten (Österreich). Das ist ein 4-Sterne-Turnier. Da hoffe ich natürlich auf eine gute Platzierung um weitere Punkte zu sammeln. Ein weiteres Ziel wird das Turnier mitte Juli in Hagen sein, das fürs Schweizer Team auch wegweisend für die EM sein wird. Dort wird eine Selektion stattfinden, wer wie in Form ist.
Wie geht es eigentlich Ihrem zweiten GP-Pferd smeyers Lazander?
Der hat sich von seiner Verletzung sehr gut erholt. Er ist voll im Training und voller Tatendrang. Wegen seines difficilen Nervenkostüms werde ich ihn allerdings erst ein paar Mal zu Trainingszwecken mit aufs Turnier nehmen bevor er wieder im grossen Sport eingesetzt wird.
Interview: Gina Kern