Dr. Samuel Schatzmann hat auf der Westfalen Körung mächtig zugeschlagen: Der Schweizer kaufte drei Hengste ein, für einen Totalbetrag von 720 000 Euro! Dies war dann auch der Spitzenpreis des Siegerhengstes – ein Nachkomme von Boston der eine Box auf dem Klosterhof Medingen beziehen wird.
Drei Tage lang standen bei der Westfälischen Hauptkörung in Münster-Handorf 69 Hengste auf dem Prüfstand. Am gestrigen Mittwoch verkündete die Körkommission ihre Urteile: 39 der vorgestellten Hengste wurden gekört.
Herausragender Sieger der dressurbetont gezogenen Hengste ist ein westfälisch gebrannter Fuchs von Boston (NLD)-Fidermark aus der Zucht von Johann und Katja Schmid aus dem bayrischen Halbergmoss. „Er überzeugte an allen drei Tagen mit Eleganz und Übersetzung“, betonte Zuchtleiter Wilken Treu stellvertretend für die Körkommission. Wie gut sich der 1,69 Meter große Hengst präsentiert hatte, bestätigte auch das anschließende Auktionsergebnis: Sensationelle 710 000 Euro brachte er seinen Ausstellern, der Besitzergemeinschaft Schmid und Schreder aus Hallbergmoss, ein. Am meisten geboten hatte Burkhard Wahler vom Klosterhof Medingen in Bad Bevensen.
Erster Reservesieger bei den dressurbetont gezogenen Hengsten wurde ein rheinländischer Fuchs von Vitalis-Dancier aus der Zucht von Edeltraut Hähn aus Bergneustadt, ausgestellt von Johannes Rüter aus Waltrop. Er kam für 270 000 Euro unter den Hammer. Als zweiter Reservesieger ging ein brauner Westfale von Franziskus-Cornet Fever (Z: Wilhelm Holkenbrink, Münster) hervor. Er wurde ausgestellt von Claudia Schucan aus Zürich und wird auf der Hengststation Holkenbrink in Münster-Albachten bleiben.
Sieger der springbetont gezogenen Hengste wurde ein brauner Westfale von Castelan II-Cornet Obolensky, gezogen und ausgestellt von Andrey Milovanov aus der Ukraine. Er hatte beim Freispringen am Vortag die Besucher mit seinem gewaltigen Sprungvermögen begeistert. Bei der Auktion gab es für ihn ein Höchstgebot von 180 000 Euro.
Zum Ersten Reservesieger der springbetont gezogenen Hengste wurde ein Westfale von Arpeggio-Cornet Obolensky (Z: Dr. Lutz Ahlswede, Münster) ernannt. Der typvolle Dunkelbraune wurde ausgestellt von Heinrich Ramsbrock aus Menslage und wechselt nach der Körung in das NRW-Landgestüt nach Warendorf. Sein Name: All Music. Der Hengst ist ein Vollbruder zu Abby, der Siegerin der diesjährigen Bundesstutenschau in Lienen und der Springsiegerin der Westfälischen Eliteschau in diesem Jahr. Zweiter Reservesieger bei den Springhengsten der Westfälischen Hauptkörung ist ein Sohn des Stakkato Gold-Cornet Obolensky. Der westfälisch gebrannte Schimmelhengst wurde gezogen und ausgestellt von Jan Sprehe aus Cloppenburg. Bei der anschließenden Auktion wechselte er für 170 000 Euro den Besitzer.
Insgesamt erhielten 14 der 39 gekörten Hengste eine Prämie. Neben den sechs Endringhengsten wurden unter anderem diese drei Hengste als Prämienhengste ausgezeichnet:
Westfale von Vitalis-Levados (Z+A: Josef Platte, Attendorn-Niederhelden). Er kam für sagenhafte 420.000 Euro unter den Hammer und erzielte damit den zweithöchsten Auktionspreis. Reiterrevue International schreibt: „Für einen weiteren Prämienhengst legte der Schweizer Dr. Samuel Schatzmann richtig viel Geld an – 420.000 Euro kostete der von Josef Platte aus Attendorn gezogene Vitalis-Levados-Florestan I-Sohn. Der 1,69 Meter große, charmant aufgemachte Dunkelbraune wird künftig im NRW-Landgestüt als Pachthengst seinen Hafer verdienen.“
Den gleichen Job machen wird ein Westfale von Apache-Münchhausen/T. (Z: Tanja Kayser, Luxemburg; A: Heinrich Ramsbrock, Menslage). Er wurde für 150 000 Euro an Dr. Samuel Schatzmann aus der Schweiz ersteigert und geht ebenfalls in das NRW-Landgestüt nach Warendorf.
Und auch der Hannoveraner von Cornet Obolensky-Iberio (Z+A: Heinrich Ramsbrock, Menslage) wird im Landgestüt aufgestellt. Auch er ging für 150.000 Euro an den Schweizer Dr. Samuel Schatzmann.
Video des Siegerhengstes v. Boston:
Erster Reservesieger Vitalis – Dancier:
Foto: Der Siegerhengst – Verband Westfalenpferde