Werner Muff und Pollendr sind die neuen Schweizermeister im Springen. In Sion verwies der gebürtige Luzerner Muff seinen Kontrahenten Edwin Smiths und Olympiasieger Steve Guerdat auf die Plätze. Zum ersten Mal überhaupt gewinnt Muff eine Medaille. Das Interview zum Sieg.
pferdonline: Werner Muff, herzliche Gratulation zum Sieg.
Werner Muff: Vielen herzlichen Dank. Ja ich freue mich sehr. Ich habe zum ersten Mal überhaupt eine Medaille gewonnen. An Championaten wie EM, WM oder Olympia war ich im Einzel nie gut genug und auch mit der Mannschaft schafften wir es leider nie aufs Podest.
Was bedeutet Ihnen dieser Sieg?
Ich freue mich sehr und bin natürlich auch sehr stolz auf mein Pferd. Zudem bin ich der Besitzerfamilie Urs und Marlies Mühlebach sehr dankbar, dass ich dieses Pferd reiten darf.
Eine gute Formkurve hat sich bei Pollendr abgezeichnet…
Bereits in Humlikon wusste ich, dass das Pferd in topform ist. Und nach London habe ich Marlies eine SMS geschrieben und gesagt, dass für mich nun die Mission RIO beginne. Der Titel ist nun ein Meilenstein für mich auf dem Weg zu Olympia. Das Pferd bringt alles dazu mit. Er ist 10 Jahre alt, ein top Athlet mit einer super Einstellung.
Dabei hat sich Pollendr im Frühling noch verletzt gehabt.
Er hatte im April eine Fesselkopfverletzung und brauchte eine Pause. Aber schon im Juli konnte ich ihn wieder normal reiten. Nur braucht Pollendr für den Aufbau etwas länger, der kommt nicht so schnell schnell in Form. So habe ich ihn langsam aufgebaut und nun wieder in Topform gebracht.
Wie ist der Fahrplan nun über den Winter?
Nun hat er zwei Wochen Pause, danach beginnen die kleineren Hallenturniere. Mal schauen, was ich da so reiten werde. Danach folgen sicherlich Genf, Basel und Zürich. Da freue ich mich sehr darauf.
Noch zwei drei Worte zu Pollendr. Beschreiben Sie ihn kurz.
Er ist ein absolutes Ausnahmepferd, ein Pferd, der alles drin hat. Er ist 10-jahre alt, ein Topathlet nach aussen mit einem sesiblen Interieur. Wäre er ein Mensch, so wäre er als Kind ein richtiges „Schlitzohr“ gewesen. Er braucht ab und zu einen Chef. Er lotet die Grenzen gerne mal aus. Ich beschäftige mich viel mit ihm und er braucht diese Aufmerksamkeit. Ansonsten geniesst er wie all meine anderen Pferde viel Weidegang – gerade jetzt gegen den Herbst ist dies wunderbar.
Interview: Gina Kern
Photo: Werner Muff auf dem Weg zum Schweizermeistertitel Foto: sepiphot.com