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Daniel Deusser wieder Deutscher Meister der Springreiter

18. Mai 2014, in Newsticker

Springreiter Daniel Deußer sichert sich wie im Vorjahr Gold bei den deutschen Meisterschaften.

Daniel Deußer ballte die Faust, als bei Tim Hosters letztem Ritt eine Stange fiel. Auf der Riesenleinwand auf dem Abreiteplatz hatte der 32 Jahre alte Springreiter den Konkurrenten im Stechen verfolgt und nach wenigen Sekunden die Titelverteidigung gemütlich im Sattel von First Class gefeiert.

Sein Freundin stürzte dann als Erste auf Deußer zu, um ihn zu umarmen und zu gratulieren. «Das war noch mal spannend», kommentierte der strahlende Sieger wenige Sekunden später: «Das hätte aber nicht sein müssen.»

Deußer hatte es unnötig spannend gemacht. Als letzter Reiter hätte der Führende in der abschließenden von vier regulären Runden fehlerfrei bleiben müssen, um vorzeitig zu siegen. Doch es kam anders. Mit einem Patzer sorgte der in Wiesbaden geborene Reiter für ein Stechen. «Den Fehler nehme ich auf meine Kappe», erklärte der siegreiche Reiter später grinsend.

«Das ist wirklich klasse», sagte Deußer, der im Vorjahr bereits mit Cornet D’Amour gewonnen hatte und seinen Titel mit der Nummer vier in seinem Stall verteidigte. Zweiter wurde der in Selfkant lebende Hoster, der im Stechen mit zwei Abwürfen im Sattel von Cash del Mar die große Chance auf eine Sensation verpasste. Auf Platz drei kam Ludger Beerbaum aus Riesenbeck mit Carinou.

«Er hat noch nicht viel Erfahrung», sagte Deußer über sein Pferd, das er erst seit Januar reitet. «Er ist vorher von anderen in unserem Stall trainiert worden», erklärte der in Belgien arbeitende Profi. Erst bei seiner US-Tour zu Beginn des Jahres setzte Deußer den neunjährigen Wallach erstmals selber ein.

Der Reiter war sich schon vor dem Start im Sauerland sicher, dass er mit dem neuen Pferd gewinnen kann. Andernfalls «hätte ich ihn nicht hierhin gebracht». Schließlich sei er angetreten, «um den Titel zu verteidigen». Im Vorjahr triumphierte er mit dem Wallach Cornet D’Amour, mit dem er vor vier Wochen auch den Weltcup gewonnen hatte.

Unerwartet weit vorne landete Hoster. Der 33 Jahre alte Rheinländer strauchelte mit dem neunjährigen Wallach erst in der fünften Runde. «Das ist ein schlaues Pferd» sagte Hoster, der in Belgien beim ehemaligen Weltmeister Jos Lansink arbeitet. «So ein Pferd habe ich noch nie geritten», schwärmte der Profi über Cash del Mar.

Seinen zehnten Titel verpasste Ludger Beerbaum, doch der Routinier aus Riesenbeck war überhaupt nicht unzufrieden. «Der ist noch ein bisschen grün, aber er springt abartig», sagte der 50-Jährige über den neunjährigen Carinou. «Ich habe das gar nicht glauben können», rief Beerbaum, nachdem er unerwartet noch Bronze gewonnen hatte.

Marcus Ehning, am ersten Tag noch ohne Strafpunkt, vergab seine gute Ausgangsposition schon in der ersten Runde am Wassergraben. Seine Stute Sabrina scheute, trat ins Wasser und kassierte anschließend noch einen Abwurf. «Das hätte nicht sein müssen», kommentierte der 40-Jährige aus Borken.

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