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CVI Bern: Energiebündel Lukas Heppler meistert Doppelspiel in Bern

20. Mai 2015, in Aktuell

Er war am frühen Morgen stetes der Erste auf dem Gelände und der Letzte, der es am Abend wieder verließ: Der Burgdorfer Lukas Heppler absolvierte im Rahmen des Concours de Voltige International (CVI) in Bern ein wahres Mammutprogramm. 300 Athleten aus zehn Nationen mit 61 Pferden waren der Einladung des Aushängeschildes vom Nationalen Pferdezentrum (NPZ) Bern gefolgt. Der 22-Jährige Schweizer managte nicht nur den Wettkampfablauf sowie den Einsatz der rund 180 freiwilligen Helfer, sondern landete am Ende sogar selbst auf dem Podest.

CVI Bern 2015
Organisationstalent Lukas Heppler! Foto: Daniel Kaiser – impressions

Lukas Heppler hielt ständigen Kontakt zur Rechenstelle, bestellte spontan die kulinarische Versorgung nach, bewegte sich abwechselnd auf dem Rad oder dem Stapler über das Gelände, orderte die Tribüne, organisierte den geladenen Gästen und Teilnehmern sowohl Grillabend, Weinverkostung als auch eine mehrsprachige Führung durch die Unesco-Welterbe-Stadt Bern und stellte den Daheimgebliebenen sogar einen kostenlosen Livestream zur Verfügung, für den extra Kabel über das gesamte Gelände gelegt wurden: Der Berner bewies im Rahmen des „CVI Switzerland“ zweifelsohne sein Organisationstalent. Nach zehn Jahren Pause wagte er sich gemeinsam mit Event-Managerin Gabie Laffer und seinem Team wieder an die Austragung eines solchen Großereignisses in der Schweiz – und zog nach vier Wettkampftagen trotz erdrückender Müdigkeit ein positives Fazit: „Wir haben Voltigiersport auf hohem Niveau gesehen, hatten zwei von drei Tagen tolles Wetter und hervorragende Rückmeldungen der Teilnehmer für unsere Organisation“, sagte Heppler – der die Herausforderung seinen Doppel-Spiels als Chef-Organisator und Co-Präsident sowie aktiver Teilnehmer meisterhaft absolvierte.

Im Herrenwettbewerb sprang für Heppler zudem – ganz nebenbei – ein sensationeller dritter Platz heraus. Damit rangierte er lediglich hinter dem Deutschen Daniel Kaiser, dem er im Übrigen mit Livanto Cha CH vom Verein Montmirail spontan ein Pferd organisiert hatte. Auf Platz zwei landete Stefan Csandl. Der Österreicher turnte, ebenso wie Heppler, auf dem NPZ-Vierbeiner Waimar CH, longiert von Barbara Zürcher. Dass es am Ende keiner der stark eingeschätzten Franzosen auf das Treppchen schaffte, war eine der größten Überraschungen des Turniers. „Ich hatte auf einen Platz auf dem Podest gehofft. Dass es funktioniert hat, ist sensationell. Ich bin absolut zufrieden.“

CVI Bern 2015
1. Daniel Kaiser L: Mirjam Degiorgi, GER Livanto Cha CH 2. Stefan CsandlL: Barbara Zürcher AUT Waimar CH 3. Lukas HepplerL: Barbara Zürcher SUI Waimar CH Foto: Daniel Kaiser – impressions

 

In Erinnerung bleiben werden Heppler neben dem sportlichen Erfolg viele kleine Momente. Unter anderem, dass zum angesetzten Grillabend nicht wie geplant 70 Teilnehmer erschienen, sondern 200. „Wir haben ständig Fleisch nachbestellt, aber irgendwann war dann wirklich einfach alles weg“, sagt Heppler mit einem Schmunzeln. Sein größter Dank geht an Markus Aebi, Geschäftsführer der Interhorse Schweiz AG und Hauptsponsor des Events. „Ohne diesen Partner hätten wir das CVI nicht auf diesem Niveau austragen können“, sagte Heppler. „Wir möchten dem Sport mit unserem Engagement etwas zurückgeben. Das Turnier war ein voller Erfolg“, sagte Aebi, der Lebensgefährte von Simone Jäiser aus Freudwil, die mit Luk klar den Damenwettbewerb für sich entschied. Der Sieg bei den Teams ging an die Favoriten aus Lütisburg mit Will Be Good, longiert von Monika Winkler-Bischofberger. Die Vize-Weltmeister begeisterten mit ihrer internationalen Kürpremiere zum Thema „Schwanensee“.

CVI Bern 2015
Lukas Heppler (rechts), Stefan Csandl (links) Foto: Daniel Kaiser – impressions

 

 

Als 3*-Sieger im Preis der „Preis der Interhorse Schweiz AG“ hatten sich Jäiser und Kaiser zugleich die Ehrenpreise – jeweils ein vom Hauptsponsor spendierter Sattelschrank der Marke Alfako – gesichert. Kaiser überließ sein Exemplar dem Voltigierverein Montmirail als Pferdebesitzer von Livanto – musste aber dennoch nicht mit leeren Händen nach Hause reisen. Aebi und Jäiser von der Interhorse Schweiz AG entschieden spontan, dem Sieger der Herren ihren eigenen Schrank zur Verfügung zu stellen. „Wir wollten uns nicht selbst beschenken und diese Aufteilung haben sich alle Beteiligten verdient“, sagte Aebi. „Wir sind absolut überwältigt“, freuten sich Degiorgi und Kaiser.

Randnotiz: Auf Platz fünf bei den Herren landete der Tscheche Lukas Klouda. Der frisch gewählte FEI-Athletenvertreter der Voltigierer war kurz vor dem CVI in Bern noch auf Stippvisite in Lausanne in der Zentrale des Weltverbandes FEI unterwegs, diskutierte dort die zukünftigen Entwicklungen des Voltigiersports — und begeisterte einige FEI-Vertreter spontan zum Ausflug nach Bern, unter anderem Richard Johnson. „Die Stimmung ist atemberaubend, die Fans leben ihre Begeisterung. Es ist wirklich ein fantastisches Event“, attestierte der Chef der FEI-Unternehmens-Kommunikation.

Schon jetzt steht fest: Eine weitere zehnjährige CVI-Pause wird es in der Schweiz nicht geben. Die Tribüne in der Wettkampfhalle war noch nicht abgebaut, da wurde in den internen Kreisen des Organisationsteams bereits das CVI 2016 in Angriff genommen und erste Pläne geschmiedet – natürlich wieder mit Lukas Heppler an der Spitze.

Weitere Infos und alle Ergebnisse: www.cvi-switzerland.ch

Fotos: Daniel Kaiser
Text: Pressedienst