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CSIO St.Gallen: Schweizer reiten erstmals um Punkte

4. Juni 2015, in Archiv

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Trari-trara: Die Punktejagd für die Schweizer Springreiter wird eröffnet. Am Freitag startet die Schweizer Equipe im Nationenpreis am CSIO St. Gallen erstmals um Zähler in der Spitzenliga. Ein Platz auf dem Podium ist die Zielsetzung. Doch der Team-Event dient auch als EM-Sichtung.

Deshalb ist die Chance gross, dass Equipenchef Andy Kistler nicht sein derzeit stärkstes Team ins Rennen schickt. Olympiasieger Steve Guerdat hat zwar Nino des Buissonnets, sein Goldpferd von London, gemeldet, doch der Einsatz des Weltcupsiegers in der Mannschaft ist ungewiss. Er dürfte mit seiner Klasse und seinen beiden Spitzenpferden, Nino und der Weltcupsiegerin Paille, ohnehin für die EM im August in Aachen gesetzt sein. Auch Pius Schwizer wird nicht sein derzeitiges Paradepferd Caretina de Joter, die GP-Zweite von Schanghai, satteln. Er setzt auf die Zangersheider Stute Amira, die Siegerin des Championats von Hamburg, oder seine Neuerwerbung Living the Dream, mit der er in Rom ansprechend debütiert hat. Für einen Nationenpreis-Einsatz gesetzt dürften Jane Richard Philips, die mit Pablo de Virton zwei makellose Natinenpreis-Runden in Rom drehte, Martin Fuchs mit Clooney, überzeugend in Lummen (4+0) und am Wochenende trotz des läppischen Fehlers am ersten Hindernis im GP von Aachen, und Romain Duguet, der GP-Sieger von Paris, mit Quorida de Treho sein.

„Endgültig entscheiden werden wir am späten Donnerstagnachmittag nach den Einlaufprüfungen. Ich möchte die EM-Kandidaten am gleichen Tag über die gleichen Parcours beobachten können“, verriet Andy Kistler. „Wir haben als höchstes Saisonziel die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio 2016 im Visier. Dazu müssen wir an der EM in Aachen noch einen der drei für Europa übriggebliebenen Tickets schnappen. Das wird enorm schwierig. Eine Nicht-Qualifikation wäre für uns alle furchtbar.“

Weltmeister Holland, die WM-Zweiten aus Frankreich, Deutschland und Schweden haben sich die Starts für Rio an der WM im vergangenen Jahr in der Normandie gesichert. Nicht aber Olympiasieger und EM-Titelverteidiger Grossbritannien, Irland, Belgien, Italien, Spanien und die Ukraine. Sie buhlen mit der Schweiz um Tickets für Rio. Deren vier werden leer ausgehen.

In St. Gallen startet auch Deutschland zur Punktejagd in Europas Division I. Leader Frankreich tritt wie Belgien und Irland bereits zum dritten Mal um Zähler an. Jede Nation kann nach der komischen und für den Laien schwer nachvollziehbaren Einteilung nur viermal punkten. Die besten sieben Länder qualifizieren sich für das hoch dotierte Millionen-Finale im September in Barcelona. Im Vorjahr verpasste die Schweiz – wie Deutschland – dieses Ziel.

Text: Peter Wyrsch