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Schock! Totilas tritt gegen ein Überbein – keine WM-Teilnahme für Matthias Alexander Rath

20. August 2014, in Aktuell, Dressur, WEG Normandie

Die deutsche Dressurmannschaft muss bei den Weltreiterspielen in der Normandie (23. bis 7. September) überraschend auf den Einsatz des Hengstes Totilas und seines Reiter Matthias Alexander Rath verzichten.

Totilas und Matthias Alexander Rath zeigten sich während der Tage im Trainingslager auf Gestüt Peterhof (Perl-Borg) in beeindruckender Form. Kurz vor der Abreise der Mannschaft nach Frankreich trat sich Totilas gegen ein bestehendes Überbein, was schmerzhafte Reaktionen zur Folge hatte. Nach intensiver Beratung mit der Mannschaftsführung, der Tierärztin des Teams und dem Reiter wurde entschieden, zum Wohle des Pferdes auf die Teilnahme an den Weltreiterspielen zu verzichten.

Für Totilas und Matthias Alexander Rath rückt nun Fabienne Lütkemeier mit D’Agostino ins Team nach. Die 24-jährige Paderbornerin und ihr Hannoveraner hatten bereits im vergangenen Jahr zur Gold-Equipe bei der Europameisterschaft gehört.

„Er war sehr enttäuscht“, berichtete die deutsche Trainerin über die Reaktion von Rath. Für den Reiter aus Kronberg ist es tatsächlich ein weiterer schwerer Schlag und eine Fortsetzung der Pechsträhne. Vor zwei Jahren verpasste Rath die Olympischen Spiele in London, weil er selber erkrankt war. Die EM im Vorjahr fand ohne Rath und Totilas statt, weil der Hengst verletzt war. „Für ihn ist das besonders bitter“, sagte Theodorescu. Aber auch für das gesamte Team ist der Ausfall ein schwerer Schlag. Bei seinem eindrucksvollen Comeback nach zweijähriger Wettkampfpause hatte das Duo bei acht Starts acht Siege gefeiert, unter anderem beim CHIO in Aachen. Und spätestens mit den Erfolgen dort im Grand Prix und im Grand Prix Special hatte sich das Paar in der Weltspitze zurückgemeldet. Mit Totilas in der beim CHIO gezeigten Form schien das wieder erstarkte deutsche Team bei der WM unschlagbar.

„Wie müssen das Beste daraus machen“, sagte die Trainerin. Auch mit Lütkemeier ist das deutsche Team Favorit. Die 24-Jährige aus Paderborn gehörte vor einem Jahr zum Quartett, das in Dänemark bei der Europameisterschaft Gold gewann.

„Wir haben nach wie vor eine starke Mannschaft“, kommentierte Klaus Roeser, der Equipechef des Dressurteams: „Aber vorher war sie noch stärker.“ Roeser sagte weiter: „Das ist sehr unschön für alle Beteiligten. Gestern war es noch himmelhochjauchzend, jetzt zu Tode betrübt.“ Die Stimmung im ganzen Team sei gedrückt.

„Das ist natürlich keine gute Nachricht“, sagte FN-Sportchef Dennis Peiler, der bei einer Sitzung in Caen von dem Ausfall erfuhr. „Wenn so ein starkes Paar ausfällt, dann ist das für jedes Team der Welt ein Schwächung.“ Das Quartett, das am Montag den ersten Wettkampftag hat, besitze aber genug Substanz, um zu siegen. Zum Team gehören neben der nachgerückten Lütkemeier auch Helen Langehanenberg mit Damon Hill, Kristina Sprehe mit Desperados und Isabell Werth mit Bella Rose.

Quelle: FN /SID