So ein übler Fall von Vernachlässigung von Pferden hat es in der Schweiz wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr gegeben! In Boncourt – im Kanton Jura – stehen 33 Pferde. Seit vier Monaten hat der Besitzer an den zuständigen Bauern keine Miete mehr bezahlt. Die Pferde haben Hunger, möchten sich hinlegen und ihre Hufe müssen dringend in Ordnung gebracht werden! Welch Schmach für uns Schweizer! Nun wendet sich der Nachbarn des Bauern an die Öffentlichkeit und bittet um Hilfe!
Traurige Bilder im Jura. Bauer Michel Prêtre ist total verzweifelt. Seit Anfang Oktober hat er vom zuständigen Besitzer der 33 Pferde kein Geld erhalten. „Ich weiss nicht mehr wie weiter», sagte er gegenüber 20 Minuten. Seit der Unternehmer S. aus Gränichen im Oktober bei ihm einen Stall gemietet habe, sei alles den Bach runtergegangen. Der Unternehmer habe bei ihm im Oktober 35 Pferde untergestellt und sei danach verschwunden. „Einmal ist er noch vorbeigekommen, um zwei Pferde zu holen. Danach habe ich ihn nicht mehr gesehen“, so Prêtre gegünber 20 Minuten.
Nun hat der Nachbar des Bauern reagiert. „Schon vor Wochen dachte ich, dass hier etwas nicht stimmt. Doch ich wollte meinem Freund nicht in den Rücken fallen“, sagt Christoph Friedli gegenüber pferdonline.
„Doch am Donnerstag war ich wieder da, da wusste ich, ich muss dringend handeln.“ Die Pferde seien nicht schlecht im Futter, doch die Hufe seien viel zu lang, die Tiere ständen auf dem blanken Boden, überall Mist, kein Platz. Es handle sich um Warmblutpferde, Ponys und gar eine Stute mit Fohlen sei unter den armen Tieren mitdabei. Mit einen Aufruf und der Mobilisierung der Medien versucht Friedli alles mögliche zu machen um den Pferden Futter zu beschaffen. Denn das produzierte Heu und Stroh auf dem Hof war für die 80 Bisons des Bauern gedacht, so Friedli weiter. „Die Leute reagieren unglaublich hilfsbereit, heute kommt ein Camion mit Heu und Stroh!“ sagt Friedli. Er sei ein Cowboy und mit der Situation auch etwas überfordert.
Der Bauer und sein Nachbar kontaktierten den Amtstierartz des Kantons Jura der bestätigte, dass dringend gehandelt werden muss. „Die Tiere sind stark vernachlässigt“, sagt Friedli weiter. Es treibt einem die Tränen in die Augen wenn man soetwas sieht.
Nun hat der Bauer also 33 Pferde auf dem Hof, die ihm nicht gehören und für die ihm langsam aber sicher das Futter ausgeht. Einige der Tiere seien krank und er selber habe nicht genügend Geld um alle Pferde zu füttern. „Ich bin verzweifelt. S. liefert kein Futter und schuldet mir 40’000 Franken», so Prêtre im Interview mit 20 Minuten.
Mit der Bitte, die Pferde verkaufen zu dürfen, blitzte Prêtre beim Kantonsgericht ab. «Mir wurde gesagt, dass ich für die Tiere sorgen muss, da ich der Stallbesitzer bin. Da sie aber nicht mir gehören, darf ich sie nicht verkaufen.»
Der Pferdebesitzer M.S. war nicht erreichbar für eine Stellungnahme. Nachforschungen von 20 Minuten haben ergeben, dass er mit seinem Unternehmen mehrere Konkurs- und Betreibungsverfahren am Hals hat. Astrid Fritschi ist eine ehemalige Angestellte des Unternehmers. Sie sagte gegenüber 20 Minuten, er habe seine Tiere schon immer schlecht behandelt. «Wenn ein Pferd hinkte, hat er nichts dagegen getan. Die miese Haltung war auch ein Grund, wieso ich bei ihm aufgehört habe.»
Auf seiner Facebookseite schreibt der Nachbar des betroffenen Bauern – Christoph Friedli:
Guten Morgen zusammen
Aufruf zur Erstversorgung der 33 Pferde !!
Wir wollen das bevorstehende Wochenende 31.1/01.02, Samstag und Sonntag, dazu nutzen um eine Erstversorgung der Pferde zu machen. Putzen / Hufpflege sowie durch checken welche tierärztliche Hilfe brauchen. Zudem müssen Pferde mit Futter versorgt werden.
Dazu können wir Hilfe gebrauchen:
– Leute die beim Putzen der Pferde helfen (Putzsachen wenn möglich mitbringen)
– Hufpfleger / Hufschmied wäre super… Wer kenn einen den er motivieren könnte
– Entwurmen Hat sich laut Information eine Organisation aus Genf bereit erklärt!?
Für Futter (Heu+Stroh) und andere anfallende Kosten sind wir für Spenden dankbar!!
Für jene Helfer die Sa und So helfen können, bieten wir kostenlose Übernachtung im Massenlager der Forest Ranch in Damphreux (Verpflegung muss selbst besorgt werden, hat Kochgelegenheit).
Die Ranch ist ca 10 min vom betroffenen Stall entfernt.
Treffpunkt für Helfer: Sa 9.00 Uhr / So 9.00 Uhr auf der Forest Ranch https://www.forestranch.ch/index.htm.
Wir freuen uns auf jede Hilfe, damit wir den desolaten Zustand sofort ändern können.
Alle die bei den Pferden helfen wollen können sich bei Christoph Friedli melden, bitte PN.
(>>Angeben: Telnr. Art der Hilfe: Einsatz vor Ort oder Spende)
Zurzeit kommen sehr viele Nachrichten rein, daher bitten wir um Verständnis, wenn nicht gleich eine Antwort folgt.
Vielen Dank
Christoph
Spenden werden von mir persönlich Friedli Christoph
Aktivistin Regine Berger
Bauer Michel Prétre
überwacht. Über Spenden wird Buch geführt und nur zum oben genannten Zweck eingesetzt.
Achtung Spendenkonto
Bankverbindung CH03 8001 5000 0017 3438 7
Raiffeisen Boncourt
Chevaux / in not
Michel Prétre et Christoph Friedli
Buchhaltungskontrolle Regine Berger