36 Grad im Schlosspark von Wiesbaden. Dann endlich der Schlussgruss. Ein paar Schritte am langen Zügel, Matthias Alexander Rath reisst sich den Helm vom Kopf.
Er wusste – dieser Ritt muss der Sieg sein. Sein Totilas zeigte sich in sehr guter Form, viel besser als noch im belgischen Kapellen vor zwei Wochen. Die Unregelmässigkeiten im Hinterbeinen, die in Kapellen (für die Menschen rund ums Viereck, nicht für die Richter) für Aufmerksamkeit gesorgt hatten, waren wie weggeblasen. Der Hengst zeigte sich in bestechender Form. Kraftvoll, taktvoll, losgelassen. Einzig in der Piaffe könnte Totilas noch mehr auf der Stelle bleiben – dies kann das Pferd und zeigte er auch schon in der Vergangenheit. Ansonsten sehr schöne Piaff- Passage Touren, gelungene Wechseltouren. Der Hengste wirkte lockerer und zufriedener als in der Vergangenheit. Allerdings war die Kandare immer voll durchgezogen, das Pferd kippte im 3. Halswirbel ab und auch beim Schlussgruss kippte Totilas sofort runter. Offenbar ist ihm diese Haltung angenehm.
Matthias Alexander Rath gewann diese Prüfung souverän und mit maximalem Abstand – 83.196 Prozent. Mit diesem Resultat bestätige er die beiden Siege von Kapellen und bringt sich definitiv ins Gespräch für die Weltreiterspiele im August in der Normandie.
Die Rangliste zum GP Special von Wiesbaden hier.
Der Ritt des GP von Wiesbaden hier auf Video:
(Text: Gina Kern)