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Olympia-Hauptprobe am Longines CSIO Schweiz in St. Gallen

24. Mai 2016, in International, Springen

Nur zweieinhalb Monate vor den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro ist der Longines CSIO Schweiz in St. Gallen vom 2. bis 5. Juni 2016 die letzte Gelegenheit für die Schweizer Springreiter, sich auf heimischem Boden für den Saisonhöhepunkt zu empfehlen. Am offiziellen Pferdesportanlass unseres Landes misst sich die Equipe im Rahmen des von Longines präsentierten Furusiyya FEI Nationenpreises mit Belgien, Frankreich, Deutschland, Irland, Schweden, Spanien, Tschechien und den USA. Gute Resultate bei den anderen beiden sportlichen Höhepunkten, dem Grossen Jagdspringen am Samstag und dem Longines Grand Prix der Schweiz am Sonntag, sind das Ziel der weiteren Schweizer Reiterinnen und Reitern. Die insgesamt 20 einheimischen Reiter treten dabei gegen die Weltelite der Springreiter an.

Die Zusammensetzung der Schweizer Equipe zeigt die Bedeutung des Anlasses für Equipenchef Andy Kistler auf. Der Olympia- und zweifache Weltcupsieger Steve Guerdat und die vier Bronzemedaillengewinner der Europameisterschaft, Romain Duguet, Paul Estermann, Martin Fuchs und Janika Sprunger, bilden das Team. Welche vier Schweizer Springreiter unsere Farben vertreten, wird erst am Tag vor dem Nationenpreis entschieden. «Unser Ziel am Heim-CSIO ist ein Podestplatz. Entsprechend treten wir mit der aktuell bestmöglichen Mannschaft an», betont Andy Kistler. Und weiter: «Mit einem guten Resultat möchten wir Schwung für Rio aufnehmen, die Freiluftsaison so richtig lancieren und erste wichtige Punkte im Nationenpreis-Ranking erzielen.» Nachdem das 5*-Turnier in Lummen Ende April infolge des vielen Regens abgesagt werden musste, trat die Schweiz in La Baule (Frankreich) zum ersten Nationenpreis der Europadivision 1 an und beendete den Wettkampf auf dem 4. Platz. Beim Nationenpreis von Italien am kommenden Wochenende in Rom ist die Schweiz nicht dabei. Zusammen mit Belgien, Irland, Schweden und Tschechien geht es für die Heimmannschaft in St. Gallen um Punkte. Rotterdam, Falsterbo und Hickstead sind die weiteren für die Schweiz zählenden Nationenpreise. Im Vordergrund steht der Ligaerhalt in der höchsten europäischen Division. Nur zu gerne möchte sich die Schweizer Mannschaft als eine der sieben von insgesamt zehn Equipen aus Europas Top-Liga für das Ende September stattfindende Finale des Furusiyya FEI Nations CupTM in Barcelona qualifizieren.

Weltelite im Gründenmoos

Belgien tritt mit einer erneut starken Mannschaft an. Pieter Devos und Jos Verlooy siegten schon letztes Jahr in St. Gallen und Olivier Philippaerts gehörte zur Mannschaft, die das Finale in Barcelona gewann. Das Team der Tschechischen Republik erreichte 2015 den ersten Platz in der Europadivision 2 und sicherte sich so den Aufstieg. Für die Tschechen bildet St. Gallen den Saisonauftakt und die Premiere in der Europadivision 1. Roger Yves Bost führt als 25. der Weltrangliste die zu den Favoriten zählende Equipe aus Frankreich an. Die dreifachen Welt- und siebenfachen Europameister aus Deutschland sind mit 19 Erfolgen Rekordsieger des Nationenpreises der Schweiz. Mit einer sehr starken Mannschaft, Ludger Beerbaum, Hans-Dieter Dreher, Marcus Ehning, Janne Friederike Meyer und David Will zählen alle zu den Top-100 der Weltrangliste, möchten sie nur zu gerne den 20. Sieg feiern.

Zusammen mit Belgien und Tschechien gehört Irland zu den Nationen, die sich als Team nicht für Rio qualifizieren konnten. Doch St. Gallen ist trotzdem sehr bedeutend für die Iren. Denn im Anschluss an den Longines CSIO Schweiz St. Gallen wird der irische Verband entscheiden, wer das Land als Einzelreiter vertreten darf. Zu den Athleten mit den besten Karten zählen sicher die im Gründenmoos startenden Bertram Allen, die aktuelle Weltnummer 9, Denis Lynch (Welt-Nr. 32) oder Cian O’Connor (Welt-Nr. 48). Rolf-Göran Bengtsson führt als Welt-Nr. 13 die schwedische Mannschaft an. Das Team aus den USA ist ein seltener Gast in St. Gallen. Zum letzten Mal waren die Amerikaner 2011 am Start. Mit drei Routiniers und zwei jungen Talenten gehören auch sie zu den Favoriten auf den Sieg.

Einmalige Möglichkeit zur Präsentation

Sicher gehören die fünf Schweizer Teammitglieder zu den heissen Anwärtern für Rio. Definitiv entschieden wird aber erst Mitte Juli. Für die 15 Schweizer Reiterinnen und Reiter, die nicht zur Equipe zählen, geht es darum, mit guten Leistungen in den schwierigen Prüfungen auf sich aufmerksam zu machen. Besonders gemeint sind da natürlich das Grosse Jagdspringen am Samstag und der Longines Grand Prix der Schweiz vom Sonntag.

Bewährtes sportliches Programm

Wie gewohnt bildet die CSIO Goodwill Trophy den Auftakt. Ambitionierte Amateure erwartet das einmalige Erlebnis, ins Stadion Gründenmoos einreiten zu können. In zwei Prüfungen am Donnerstagvormittag können sich die 20 Besten für das Finale qualifizieren, das neu am Freitagabend stattfindet. Direkt im Anschluss an den Furusiyya FEI Nations CupTM, den ersten sportlichen Höhepunkt des Events. Die beiden im letzten Jahr neu eingeführten Prüfungen Paddock Golf und Generation Team Trophy sind bei den Sportlern und dem Publikum gut angekommen und somit auch dieses Jahr im Programm. Am Samstag nach dem Grossen Jagdspringen werden also wieder die Golfschläger geschwungen. Dabei sind Persönlichkeiten wie Ex Mister Schweiz Renzo Blumenthal, die ehemaligen Skicracks Conradin Cathomen, Marc Girardelli und Andy Wenzel, Samschtig-Jass-Moderatorin Monika Fasnacht, CSI Zürich Gründer Rolf Theiler und Unternehmer Hausi Leutenegger. Am Sonntag erhalten die Schweizer Nachwuchstalente mit der Generation Team Trophy eine willkommene Startgelegenheit unmittelbar vor der sportlichen Krönung, dem Longines Grand Prix der Schweiz, mit Romain Duguet als Titelverteidiger.

Beste Unterhaltung für die ganze Familie

Für die Jüngsten geht es schon am Mittwoch mit dem CSIO Kindernachmittag los. Es erwartet sie ein tolles Programm mit Galoppi, dem Maskottchen des CSIO. Am Freitagabend steigt rund um die Champagner Bar die legendäre Party „Calvaro – White Legend!“ mit dem Paul Club. Die neue CSIO Party löst die bisherige Pferdesportnacht am Samstagabend ab. Locker und doch gediegen lässt es sich zum Motto „Jump to Rio“ feiern. Als Premiere gibt es am Sonntagmorgen die Möglichkeit zu einem Zmorge-Picknick im Gründenmoos. Die Turniervorbereitungen lassen sich so hautnah miterleben.

Pferde stehen auch im Unterhaltungsprogramm im Mittelpunkt. Die Vorführung von Para Equestrian Riding zeigt am Donnerstag und Samstag Pferdesport für Menschen mit Behinderung auf eindrückliche Weise. Ebenfalls am Samstag präsentieren die Ostschweizer Züchter die grosse Vielfalt der Schweizer Warmblutpferde. Ehemalige Kavalleristen, vereint in der Kavallerieschwadron 1972, führen am Sonntag das Formations- und Gefechtsreiten mit rund 50 Pferden vor. Das Unterhaltungsangebot für die Kinder ist am Samstag und Sonntag schon fast paradiesisch: Ponyreiten, Streichelzoo, Bullriding, Kletterturm, Kinderschminken und ein betreutes Kinderprogramm werden abgerundet mit der farbenfrohen Kindermodeschau.