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WEG 2014 – Charlotte Dujardin gewinnt auch Kür-Gold

29. August 2014, in Dressur, WEG Normandie

Nach dem Titel im Grand Prix Special holt Charlotte Dujardin an den Weltreiterspielen in der Normandie auch in der Grand Prix Kür den Weltmeistertitel. Leider reichte es für Marcela Krinke Susmelj nicht für eine Teilnahme in der Kür.

Der Ritt der jungen Britin war – einmal mehr – eine Klasse für sich. Und dies werden auch die beiden Konkurrentinnen auf dem Treppchen akzeptieren müssen. Dujardin legte mit ihrem Valegro eine saubere Kür hin – gespickt mit Weltklassepiaffen, super Übergängen und fantastischen Verstärkungen. Einmal mehr zeigte Valegro, dass ihm der Dressursport in die Wiege gelegt wurde. Am Schluss war es wohl seine Leichtigkeit, die ihm 92.161 Prozente einbrachten. Silber holte sich – wie bereits im Special – die Deutsche Helen Langehanenberg. Der Kommentator des FEI-TVs war begeistert von Helens Runde und Damon Hills Durchlässigkeit. Bronze gewann in der Kür die Holländerin Adelinde Cornelissen mit Parzival, der sich auch einiges besser zeigte als noch im Special. Die Bronzemedaillen-Gewinnerin des Specials, Kristina Sprehe aus Deutschland, musste sich mit Rang vier begnügen. Und so war heute die Welt für die Holländer wieder in Ordnung, nachdem sie nach dem Special bei der FEI Protest eingelegt hatten, weil Cornelissen wegen zu späten Einreitens ins Viereck pro Richter zwei Punkte abgezogen wurde. Der Witz ist: Auch ohne diesen Abzug hätte sie es nicht aufs Treppchen geschafft.

Leider gingen die Weltreiterspiele für die Schweizerin Marcela Krinke Susmelj nicht ganz wie erhofft zu Ende. Berechtigterweise hatte sie sich Hoffnungen machen dürfen für den Einzug in die Kür. Der 16. Platz im Special war sehr undankbar, da Krinke wirklich super geritten ist und Molberg für seine Reiterin vertrauensvoll kämpfte. Trotzdem darf Krinke Susmelj mit viel Freude nach Hause reisen. Sie hat gezeigt, dass sie in die absolute Weltspitze gehört. Um ganz nach vorne zu stossen braucht sie vielleicht noch einen Moment – es spielt die Politik.

Fazit: Die Schweizer Dressurreiter haben gut gekämpft und haben alle ihr Bestes gegeben. Und es war gut, dass die Schweiz ein Team schicken konnte. Schlussendlich muss man auch an die Zukunft denken. Und wenn keine Teams mehr geschickt werden, wird es auch für unseren Nachwuchs sehr schwierig in Richtung Weltspitze Fuss zu fassen. Vielleicht zeigt sich ja an den Schweizer Meisterschaften in Humlikon, welche Paare zumindest für die EM in Aachen 2015 in Frage kommen könnten.

Hier gehts zur Resultateliste der Kür.

Hier ein Interview von FEI-TV mit dem Teamchef der Briten Dicky Waygood (mit Bildern von Dujardin)