Das war ein Riesenpech. Toulago war im Grossen Preis in s’Hertogenbosch abartig gut gesprungen und fehlerfrei unterwegs und dann das: ein Zwischenteil, das Gebiss und Zügel verbindet, klickt aus, reisst irgendwie – da hatte ich plötzlich den einen Zügel gar nicht mehr in der Hand! Ich musste sofort aufgeben. Und dies nur zwei Sprünge vor dem Ziel! So ein Mist. Sowas ist mir noch nie passiert!“ Ein Materialschaden. Das gebrochene Ding war nigelnagelneu, das hatte ich bisher etwa fünf Mal im Einsatz!
Ansonsten war das Turnier in s’Hertogenbosch eher durchzogen. Die Reise nach Holland war weit – zehn Stunden Fahrt geht nicht immer nur spurlos an den Pferden vorbei. Nun haben Toulago und Quidam Pause bis zum Weltcupfinale in Lyon (ab 16.4.2014).
Ich bin grad mit Steve unterwegs im Zug nach Amsterdam. Danach fliege ich nach Basel. Morgen früh um sieben fliege ich weiter nach Rom. Eine Sponsorin von mir hat in Italien sehr viele Pferde, dann schaue ich mir dort drei vier Pferde an, die später zu mir in den Stall kommen sollen. Abends um zehn fliege ich von Rom wieder nach Hause. Am Dienstagmorgen bin ich um 7 Uhr wieder im Stall…. Danach stehen ein paar kleinere Turniere an. Müntschemier zum Beispiel mit jüngeren Pferden, danach zwei Wochenende San Giovanni in Italien.
Irgendwie juckt es mich schon ein bisschen, dass dieses Ding gerissen ist. Toulago ist einfach ein Ausnahmepferd. Trotz seinem Stockmass von 1.80 Meter ist er schnell, wendig und aufmerksam. Er ist brav und scheut vor nichts. Und er hat Potenzial und Vermögen – unglaublich. Im Grossen Preis von s’Hertogenbosch hätte es echt aufgehen können, ich darf gar nicht daran denken. Der Sieger hätte 95 000 Euro gewonnen. Na gut, Hauptsache Toulago ist gut gesprungen und es hat sich niemand verletzt….!
Bis glii, Pius:)
(Aufgezeichnet Gina Kern, Foto Valeria Streun)