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RIO 2016: Felix Vogg out im Gelände! Michael Jung dafür auf Kurs….

8. August 2016, in Rio 2016

Der Schweizer Felix Vogg ist in Rio bei der Geländeprüfung nach drei Verweigerungen ausgeschieden – es war ein Geländetag mit einigen Höhen und Tiefen!

Dabei zeigte der Schweizer Felix Vogg mit Onfire eine gute Leistung in der Dressur. Sie erhielten 46.70 Minuspunkte und kamen somit auf den 11. Zwischenrang. Etwas enttäuscht über sein Resultat ist Ben Vogg. Er hatte in der Dressur ein gutes Gefühl und fing sehr gut an – und hatte sich darum mehr erhofft. Er erhielt mit Noe des Vatys 51.70 Strafpunkte, was nach dem ersten Dressurtag den 24. Zwischenrang bedeutet.

Felix Vogg mit Onfire bei der Dressur in Rio.
Felix Vogg mit Onfire bei der Dressur in Rio.

Fazit des Equipenchefs und Teamvets Dominik Burger nach der Dressur: „Beide Reiter und ihre Pferde konnten die Erwartungen erfüllen. Das Cross wird sehr schwierig und die Ranglisten wohl neu durchmischen.“

Dem war dann auch so: Eine fast sechs Kilometer lange Strecke gespickt mit technisch anspruchsvollen Sprüngen verlangte den besten Pferd-Reiter-Paaren alles ab.

Ben Vogg hat mit Noe des Vatys das schwierige Cross beendet. Er musste sich eine Verweigerung sowie einiges an Zeitüberschreitung anrechnen lassen. Er geht nun mit 134.10 Strafpunkten in die Verfassungsprüfung am Dienstagmorgen. Die schlechte: Felix Vogg und Onfire hatten drei Verweigerungen und sind deshalb eliminiert.

Bei dem Führenden William Fox-Pitt sah es bis zu Sprung 19/20 sehr locker aus, doch dann musste er einen Vorbeirenner kassieren. Chris Burton hingegen zeigte wie schon der Franzose Nicolas Astier ein Double Clear, also Null Strafpunkte an den Sprüngen und in der Zeit. Ebenso ein tolles Resultat erreichte Mark Todd. Viele Topreiterinnen und -reiter bekundeten allerdings Probleme: Sandra Auffahrt zum Beispiel musste sich zwei Verweigerungen anrechnen lassen, und das Pferd des Neuseeländers Tim Price rutschte aus und stürzte zwischen zwei Sprüngen, was eine Elimination bedeutete. Michael Jung wird bei den Olympischen Spielen in Rio seiner Favoritenrolle gerecht und steht am Ende des Tages auf Platz zwei in der Einzelwertung.

Weniger gut läuft es für die deutschen Damen. Sowohl Sandra Auffarth und Ingrid Klimke müssen sich einen Vorbeiläufer ankreiden lassen, Olympia-Debütantin Julia Krajewski scheidet nach drei Verweigerungen sogar aus.
„Der Kurs hat die Pferde nicht nur konditionell, sondern auch mental gefordert. Die Pferde mussten schnell denken und reagieren“, sagt Ingrid Klimke nach ihrem Ritt. Am letzten Wasser habe sie einfach nicht realisiert, dass der ‚Frosch‘ noch kommt, sie sei im Kopf schon weiter gewesen, begründet sie, wie es zu dem Vorbeiläufer am letzten Wasserhindernis kommen konnte. Die Alternative hatte sie vorab nicht eingeplant. „Ich hatte die Botschaft von Chris, immer positiv nach vorne zu reiten“, sagt Klimke und gibt sich kämpferisch: „Wir haben drei gute Springer, jetzt müssen wir morgen das Feld von hinten aufrollen.“

„Es ist natürlich eine Enttäuschung. Wir sind durch die Erfolge der letzten Jahre natürlich auch verwöhnt. Es war klar, dass es schwierig werden würde. Es wurden generell viele Fehler gemacht, gab viele Aufs und Abs“, zieht Bundestrainer Hans Melzer sein Fazit. „Michael hat hier wieder einmal seine Weltklasse gezeigt. Dass ‚Wolle‘ so stark und übermotiviert ist, damit hat keiner gerechnet. Wir hatten viele tolle Tage, jetzt einmal einen schlechten. Aber immerhin ist Michael immer noch auf Medaillenkurs.“
Übersicht über die Einzelwertung vor dem abschließenden Gelände morgen.

1. Christopher Burton/AUS mit Santano II; 37,6
2. Michael Jung/GER mit Sam FBW; 40,9
3. Astier Nicolas/FRA mit Piaf d B’Neville, 42,0
4. Mark Todd/NZL mit Leonidas II; 46,0
5. Philipp Dutton/USA mit Mighty Nice; 46,8
6. Boyd Martin/USA mit Blackfoot Mystery; 50,9
7. Carlos Parro/BRA mit Summon up the Blood; 51,3
8. Clark Johnstone/NZL mit Balmoral Sensation; 51,3
9. Sam Griffith/AUS mit Paulank Brockagh; 53,1
10. Mathieu Lemoine/FRA mit Bart L, 53,6

19. Ingrid Klimke/GER mit Hale-Bob OLD, 65,5
20. Sandra Auffarth/GER mit Opgun Louvo; 66,4

Vor dem Springen sieht der Zwischenstand bei den Teams nun wie folgt aus:

1. Australien; 150,3
2. Neuseeland; 154,8
3. Frankreich; 161,0
4. Deutschland; 172.8
5. Niederlande; 238,6
6. Schweden; 243,1
7. Großbritannien; 252,1
8. Irland; 278,4
9. Italien; 296,0
10. Brasilien; 311,7
11. Kanada; 331,1

Text: fnch/fn

Fotos: Tomas Holcbecher

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