Schliessen

Niederländer Jeroen Dubbeldam ist Europameister – Schweizer mit super Leistung

24. August 2015, in EM 2015, Springen

FEI_Aachen2015Bei den FEI Europameisterschaften Aachen 2015 hat Springreiter Jeroen Dubbeldam geschafft, was vorher nur Hans Günter Winkler gelungen ist: Der Niederländer ist Olympiasieger, Weltmeister und jetzt auch  – Europameister! Silber geht an den Belgier Gregory Wathelet, Bronze gewinnt der Franzose Simon Delestre.

Dubbeldam reckte vor 40.000 Zuschauern im ausverkauften Hauptstadion keine Faust in die Höhe. Er jubelte auch nicht spontan. Er war komplett überwältigt. „Ich kann es einfach nicht glauben – nach dem letzten Jahr als Doppel-Weltmeister, jetzt auch noch Doppel-Europameister. Das ist zu schön, um wahr zu sein. Ich bin einfach nur glücklich!“ Über fünf schwere Runden in Aachens Hauptstadion hat sich Dubbeldams niederländischer Wallach Zenith nicht einen einzigen Springfehler geleistet. Der dreifache Vater ist schon als Führender in diesen Finaltag gestartet, seine Nervenstärke hat ihm wieder einmal zur Seite gestanden. Mit Ruhe lieferte er zwei weitere Nullrunden in dem anspruchsvollen EM-Parcours von Parcourschef Frank Rothenberger ab. Mit so viel Ruhe, dass er sich in der letzten Runde sogar noch einen Zeitfehler gönnte, der seine Goldmedaille aber nicht gefährdete. „Der größte Dank gilt meinem Pferd“, erklärte Dubbeldam nach seinem Sieg sichtlich berührt, „und auch dem ganzen Team, das hinter mir steht.“
Bei der Ehrenrunde geben Springreiter gerne mal Gas und ‚lassen es krachen’. Dubbeldam machte es heute anders. Zunächst im Schritt und dann im gesetzten Galopp genoss der 42-Jährige jede Sekunde der Ehrenrunde für die Medaillengewinner.
Die Silbermedaille für Gregory Wathelet und den zehnjährigen Holsteiner Conrad de Hus – es ist die erste Championatsmedaille für den 35-Jährigen und die erste Einzelmedaille für einen belgischen Springreiter seit 2007. Damals hatte Jos Lansink die Silbermedaille für Belgien gewonnen. „Ich hatte in den letzten beiden Monaten das Gefühl, dass mein Pferd besser und besser wird“, erklärte Wathelet, der Belgier, der von 2005 bis 2007 für die Ukraine am Start war. „Aber mit einer Medaille hätte ich nicht gerechnet. Ich wollte nur alles tun, um gut zu sein und mein Pferd hat wirklich für mich gekämpft.“
Er war der 14. des Europameisterschaftsrankings vor diesem letzten Finaltag der FEI Europameisterschaften der Springreiter Aachen 2015, aber mit voller Konzentration und zwei Runden ohne Hindernisfehler sprang er sich aufs Podium: Simon Delestre. Der 34-Jährige hatte bereits im Jahr 2000 als Junger Reiter Mannschaftsgold bei Europameisterschaften gewonnen, inzwischen leitet er den familieneigenen Reitbetrieb in der Nähe des französischen Metz.
Dem neuen Europameister fehlt jetzt nur noch ein Titel in seiner Sammlung, der des Mannschafts-Olympiasiegers. Im nächsten Jahr sind die Olympischen Spiele in Rio…

Bester Schweizer wurde Romain Duguet auf dem tollen 11. Rang. Paul Estermann schaffte es mit seiner Milly noch auf den 18. Schlussrang. Janika Sprunger ist beim grossen Finale nicht angetreten – sie wollte ihre erst 9-jährige Stute Bonne Chance schonen. Die Stute sei wohlauf, aber sie habe es verdient nicht mehr anzutreten, berichtete Sprunger auf ihrer Facebookseite. Eine Chance auf eine Medaille hätte die sympathische Amazone nicht mehr gehabt.

Hier gehts zur Schlussrangliste der EM 2015 in Aachen – Springen.

Beitragsbild: Jeroen Dubbeldam mit Zenith Foto: Daniel Kaiser