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Mein Tag. Markus Fuchs.

27. Mai 2014, in Mein Tag

Der Montag vor dem CSIO Schweiz ist ein spezieller Tag, ich bin Sportchef und letzte Details müssen geklärt werden. Heute bin ich um halb acht aufgestanden, habe mit meiner Frau gemütlich einen Kaffee getrunken und dann sind wir mit den Hunden spatzieren gegangen. Wir sind am Samstag von einem Italien-Tripp nach Hause gekommen. Zehn Tage Süditalien und kein Pferd sehen, das hat gut getan.
Dann musste ich heute verschiedene Korrespondenzen erledigen. Rechnungen bezahlen etc. Ich war vorher lange Zeit in Katar, wo ich die Jugendlichen trainiere und hatte wenig Zeit Kleinigkeiten zu erledigen. Dann haben meine Frau und ich vor dem Mittag einen ausgiebigen Brunch genossen, weil wir heute Abend zum Essen eingeladen sind. Nach dem Mittag bin ich von meinem zu Hause aus in Abtwil ins Gründenmoos gefahren. Hier musste ich mich noch um einen Einzelreiter kümmern, der sich nicht definitiv angemeldet hat. Keiner konnte ihn erreichen, niemand weiss wo er steckt.
Morgen kommt ein Brasilianer, der in der Schweiz ein Pferd kaufen möchte. Ich habe all meine Kollegen kontaktiert und versuchte herauszufinden, wo ein passendes Pferd stehen könnte.
So und jetzt gehe ich auf die Post und dann stelle ich mich vor den Spiegel fürs Nachtessen heute Abend:) Ob ich das Reiten vermisse? Nein, im Moment nicht. In Katar trainiere ich den Nachwuchs. Da stehen gut 30 Pferde auf der Anlage. In Katar reite ich viel und bilde auch aus. Von Oktober ist April bin ich Fulltime in Katar. Dort bin ich mit den Reitern in der Arab League unterwegs – Marokko, Emirate etc. Es ist eine andere, spannende Welt. Den Jugendlichen muss ich vor allem lernen, dass die Kreatur Pferd respektvoll zu behandeln ist. Dass es sich um Tiere handelt und dass sie wie Athleten trainiert werden müssen. Und dass man sich mit Geld nicht alles kaufen kann – reiten lernen müssen auch sie.

 

Markus Fuchs Am 6. Juni 2009 beendete er vor heimischen Publikum mit einem vierten Platz im Großen Jagdspringen beim CSIO St. Gallen seine sportliche Karriere. Nach dem Ende seiner reiterlichen Karriere arbeitet er weiterhin als Ausbilder, Reitlehrer, Pferdehändler sowie als Trainer anderer internationaler Springreiter. Ende Juli 2009 übernahm er die Tätigkeit als Teamchef der italienischen Springreiter. Nach den Weltreiterspielen 2010, wo die italienische Springreitermannschaft nur Platz 18 erreichte, legte er das Amt nieder. Seit 1.5 Jahren betreut er als Nationaltrainer die Jungmannschaft in Katar. Beim CSIO Schweiz St. Gallen ist Markus Fuchs Sportchef.

Foto: Katja Stuppia