5.30 Uhr Tagwache. Um diese Zeit rappelt und schäppert es bei uns auf der Anlage – das Stallpersonal steht auf. Und da wir auf der Anlage wohnen, spicke ich auch aus dem Bett. Dann trinke ich einen Kafi, einen Zweiten und einen Dritten – erst dann bin ich wach!
7.00 Uhr Das erste Pferd. „Molle“ scharrt schon immer wild in der Box um diese Zeit. Er ist die absolute Nummer eins. Er muss und will zuerst geritten werden. Um diese Zeit bin ich noch gut drauf und nicht genervt von nebensächlichen Dingen. Danach macht mir meine Pferdepflegerin Andrea das nächste Pferd parat. Meist ist dies Sopran – mein Nachwuchspferd. Mit ihm brauche ich auch viel Ruhe und Gelassenheit für die Arbeit. Danach folgen meist Berittpferde oder Kunden kommen zum Training. Kurz vor halb elf renne ich kurz in unsere Wohnung, verschlinge ein Brötchen und brauche noch einen Kafi.
10.30 Uhr, meine Sponsorin, Frau Meyer, kommt in den Stall. Und dies ist sieben Tage die Woche, 365 Tage pro Jahr so. Um elf Uhr möchte sie eines ihrer Pferde geniessen. Sie setzt sich auf die Tribüne und schaut zu. Meist ist dies bei Lazander der Fall – Lazander ist ihr absoluter Liebling. Sie ist meine kritische Betrachterin. Wenn sie nichts sagt, dann ist gut. Wenn sie was sagt, dann nehme ich mir das zu Herzen.
12 Uhr. Mittagspause. Momentan habe ich Glück und meine Tochter Natasha ist zu Hause. Heute gab es selbergemachte Pizza – ein Glück dass die Tochter gerne kocht. Normalerweise lebt sie im Internat. Unser Sohn Igor studiert an der ETH in Zürich.
13.30 Uhr Turboschlaf. Meist zehn Minuten. Dann kommt mir irgendwas in den Sinn und ich spicke wieder hoch und setzte mich an den Computer. Eine halbe Stunde lang Mails checken oder was im Büro arbeiten.
14 Uhr Unterricht. Meist gebe ich am Nachmittag Unterricht oder reite Berittpferde. Das zieht sich oft bis abends hin.
18 Uhr Training. Jetzt versuche ich, etwas Fitness zu machen. Die Fitness des Reiters ist sehr wichtig. Zweimal pro Woche gehe ich joggen. Regelmässig fahre ich nach Luzern und mache ein Chiro-Training. Ein angepasstes Training für mich als Reiterin. Gewisse Muskeln werden mehr trainiert. Andere nur gedehnt. Ein Ausgleichtraining, das ich seit meinem Unfall regelmässig mache und das mir sehr hilft. Und neuerdings habe ich den absoluten Geheimtipp auf Lager: Zumba! Unbedingt ausprobieren, das ist suupper!
22.30 Uhr Bettruhe. Leider bleibt mir viel zu wenig Zeit noch ein Buch zu lesen. Vielleicht surfe ich vor Einschlafen noch kurz im Internet oder schaue mir einen Ritt von mir selber an. Um elf fallen mir aber die Augen zu.
Marcela Krinke Susmelj ist die momentan die erfolgreichste Schweizer Dressurreiterin. Sie hat zwei Spitzenpferde zur Verfügung. Einmal smeyers Lazander und einmal smeyers Molberg. Beide Pferde werden ihr von Frau Meyer zur Verfügung gestellt. Marcela Krinke Susmelj betreibt mit ihrem Mann einen Ausbildungsstall in Ebikon. Sie ist Mutter von zwei Kindern und Tierärztin, Herzspezialistin. Marcela Krinke Susmelj reitet als einzige Schweizer Dressurreiterin diese Woche in Aachen. Mit Molberg reitet sie die grosse Tour CDIO mit, mit Lazander die CDI Tour.