Der 11-jährige schwedische Schimmelwallach Fibonacci wäre erst in Rio nur als Ersatzpferd gemeldet gewesen und nun hat er mit dem Team Olympia-Bronze gewonnen! Fibonacci ist ein Publikumsliebling, nicht nur nur aufgrund seiner markanten schneeweißen Farbe, sondern wegen seinem schier endlosen Sprung- oder besser gesagt „Flug“-Vermögen. Nicht umsonst nennen ihn viele Beobachter den „Pegasus im Parcours“. Meredith Michaels-Beerbaum gewährt uns einen Einblick, was ihr Top-Pferd ausmacht.
„Fibonacci ist ein unglaublich liebes Pferd. Aber ich bezeichne ihn immer als eine Mischung aus einem sehr sensiblen und sehr ruhigen Pferd. Im Stall ist er ganz ruhig, wenn Leute zu ihm kommen oder auch bei den anderen Pferden. Er ist auch sehr lieb zu kleinen Kindern. Meine kleine Tochter Brianne und er verstehen sich bestens. Sie hat ihm auch seinen Spitznamen im Stall „Nacho“ gegeben. Auf den Turnieren zeigt er dann jedoch, dass er auch sehr sensibel sein kann. Dort ist er ziemlich geräuschempfindlich und hat auch etwas Angst vor den Leuten und anderen Pferden auf dem Abreiteplatz. Am zufriedensten ist er immer, wenn er im Parcours seiner Aufgabe nachgehen kann. In dieser Hinsicht ähnelt er Shutterfly. Im Parcours weiß er, was kommt und ist dann völlig konzentriert. Er hat auch keine Angst vor Plätzen, die anderen Pferden Probleme bereiten. Beispielsweise fühlt er sich auf dem riesigen Platz in Aachen unglaublich wohl und war bereits bei seinem allerersten Auftritt dort vor zwei Jahren in sämtlichen Springen, inklusive dem Großen Preis, fehlerfrei.
Fibonacci hat Vermögen und Talent ohne Ende, begeistert mich aber auch vom Kopf her immer wieder. Nacho ist einfach jeden Tag gut drauf und möchte seinen Job immer richtig, richtig gut machen. Er ist ein Springpferd, bei dem man als Parcoursbauer hinstellen kann, was man will, er kommt immer drüber. Er ist im Parcours sehr brav, vorsichtig und will die Sprünge fehlerfrei bewältigen. Nacho ist in den vergangenen Jahren immer konstant Null gegangen, hat wirklich alle Möglichkeiten, die man sich nur wünschen kann und kann jeden Parcours auf der Welt springen.“
Aufgezeichnet von Alexandra Koch
Beitragsbild: Dirk Caremans / FEI