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Weltcupfinale Omaha (USA) – Werth gewinnt überlegen, Krinke hat sich mehr erhofft

1. April 2017, in Dressur, Newsticker

Marcela Krinke Susmelj hat den Weltcupfinal 2017 im amerikanischen Omaha mit smeyers Molberg gut hinter sich gebracht. Die Schweizerin erreichte 74.146 Prozente. Sie sagte im Interview nach dem Ritt: „Es war nicht mein bester Ritt, ich hatte ein Problem in den Einerwechseln. Da kann Molberg nichts dafür, das waren meine Fehler. Die Atmosphäre ist sehr anstrengend für mein Pferd“. Der hochsensible Molberg gab sein Bestes, aber Marcela sagte: „Ich habe mir etwas mehr ausgerechnet.“ Dennoch trumpfte der süsse Däne mit starken Piaffen und Passagen auf und pfiff mit der Musik von Doris Day durch die Lippen. Den Ritt zu schauen hat einmal mehr viel Spass gemacht.

Nicht überraschend hat die Seriensiegerin der Weltcupturniere, Isabell Werth, gewonnen. Die Deutsche sattelte die Oldenburgerstute Weihegold OLD und kassierte für die an Höhepunkten gespickte Kür über 90 Prozent. Die US-Amerikanerin Laura Graves auf Verdades erreichte noch 85.307 % und wurde wie schon im Grand Prix Zweite. Dritter, auch wenig überraschend, der Brite Carl Hester mit Nip Tuck  – 83.757 %.

Die Konkurrenz war durchzogen stark. Das Feld zeigte teilweise unglaublich gute Pferde. Zum Beispiel Pferde wie der 13-jährige De Niro-Caprimond-Nachkomme Du Soleil unter der gebürtigen Australierin Kristily Oatley. Das Pferd stand übrigens einst im Besitze der Schweizerin Flora Keller.

Oder Cennin, der erst 10-jährige Vivaldi-Sohn mit einem abartigen Gangwerk unter der Niederländerin Madeleine Witte-Vrees – 79.046 % ist der persönliche Rekord der talentierten Reiterin. Ein Pferd, dass sich sicherlich in Tokio wiedersehen lässt. Ebenfalls erst 10-jährig ist die Tochter von Rockforever unter dem Sattel von Steffen Peters, der für die USA reitet. Er äusserte im Interview klar, dass er das Pferd für Tokio fokussieren möchte.

Im Hinblick auf die EM in Göteborg dieses Jahr sind sicherlich auch die Dänen – die sehr geschmeidig sitzende Mai Tofte Olesen zeigte mit ihrem Schimmel Rustique noch keine perfekte aber eine sehr schön gerittene Runde. Die Reiterin zeigte sich nach dem Ritt sehr zufrieden.

 

Andererseits sah man auch hier Pferde, die in der Passage in der Hinterhand taktunrein sind. Was solche Pferde an einem Weltcupfinale verloren haben ist fraglich.

Hier geht es zur Rangliste.

Beitragsbild: Siegerin Isabell Werth spielt auf dem Podium Formel 1 und „schiesst“ aus Spass den Dritten Carl Hester ab! Photo Cara Grimshaw/FEI