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Kolik: 5 Fragen – 5 Antworten

8. Mai 2014, in Medizin

Sie ist das Schreckensgespenst aller Pferdebesitzer: Die Kolik. Rund um das Thema Koliken kursieren aber auch viele Gerüchte und Halbwahrheiten. Fakt ist: Eine Kolik ist ein Fall für den Tierarzt – hier finden Sie ausserdem 5 weitere Antworten auf wichtige Fragen rund um die Kolik.

Brauchen Pferde nach dem Fressen eine Pause?
Ja. Damit das Futter verdaut werden kann, muss Blut aus den Gliedmassen in den Magen-Darm-Trakt gepumpt werden. Wird das Pferd nun geritten, fliesst das Blut zurück in die Beine und die Verdauung wird verzögert. Kommen dann noch Transportprobleme im Darm oder andere schwächende Faktoren hinzu, kann eine Kolik die Folge sein. Bei leichter Arbeit reicht in der Regel eine Stunde Ruhepause nach dem Fressen, bei extremen Leistungen können bis zu vier Stunden nötig sein.

Kommt es bei Kälte vermehrt zu Koliken?
Koliken sind nicht jahreszeitabhängig. In den kalten Monaten häufen sich jedoch oft die Faktoren, die zu einer Kolik führen können: Die Pferde haben weniger Bewegung bei gleich bleibende Fütterung, sie nehmen zu wenig oder mangelhaftes Raufutter zu sich und sie trinken zu wenig, weil entweder die Tränke gefroren oder das Wasser zu kalt ist.

Darf sich ein Pferd mit Kolik wälzen?
Ja. Früher wurde davon abgeraten, heute gilt diese Meinung als überholt. Durch das Wälzen wird eine Kolik nicht verschlimmert. Manchmal ist sogar das Gegenteil der Fall: Ist die Ursache der Kolik eine Darmverschlingung, kann sich der Darm durch das Wälzen manchmal sogar zurückdrehen.

Koliksymptome – was kann es noch sein?
Hat das Pferd Bauchschmerzen, liegt nicht immer eine Erkrankung des Darms vor. Folgende Ursachen lösen ähnliche Symptome aus: Nierenschäden, Blasenerkrankungen, Schlundverstopfung, die Aufnahme von Giftpflanzen oder eine verdrehte Gebärmutter bei der Stute.

Wird Kolik-Anfälligkeit vererbt?
Nein. Koliken sind eine Folge von Fütterungs- und Haltungsfehlern. Neigen Pferde aus derselben Zucht immer wieder zu Koliken, kann es sein, dass sie alle schon als Fohlen unter starken Wurmbefall litten, der die Darmblutgefässe geschädigt hat. Der Grund dafür ist also eine mangelhafte Aufzucht, nicht die Erbanlage.

Text: Angelika Nido