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Ingrid Klimke. Mein Tag mit 13 Pferden und zwei Kindern:)

2. Oktober 2014, in Mein Tag

Der Morgen beginnt für uns mit einem gemeinsamen Frühstück. Danach geht unsere große Tochter Greta (12) zur Schule und Philippa (4) bringe ich in die Kita. Wieder zu Hause sitze ich gleich auf dem ersten Pferd. Den Vormittag verbringe ich vorwiegend auf dem Pferd. Zum guten Glück habe ich eine gute Fee zu Hause, die für uns mittags kocht, damit Greta gesund und lecker essen kann. Wir treffen uns zum Mittagessen bevor ich Philippa wieder von der Kita abhole. Danach geht es  für uns Drei in den Stall zum Reiten. Die Kinder nehmen ihre Ponys und ich reite manchmal auch noch ein Pferd mit.

An manchen Tagen die Woche gibt es auch ein anderes Programm. Ich gehe beispielsweise gern mal mit den Kindern schwimmen oder in den Zoo in Münster, wenn es die Zeit erlaubt. Möglich ist dies allerdings meist nur Montag, Dienstag und Mittwoch, da es danach fast immer aufs Turnier geht. Es klappt auch bei Weitem nicht immer, meinen Tag so idyllisch zu gestalten, auch wenn das natürlich ein Traum wäre. Aber so würde ich keinen Turnierstall mit 13 Pferden managen können. Nachmittags und abends kommen deshalb sehr häufig noch Büro, E-Mails, Telefonate und ähnliches dazu. In den Tagen, wo ich zuhause bin, gibt es immer viel zu regeln. Und oft bin ich damit auch bis spätabends beschäftigt.

Zur normalen Büroarbeit kommen zum Beispiel spezielle Projekte dazu, die ich betreue und die mir auch sehr am Herzen liegen. Dazu gehören beispielsweise meine Filme und Bücher, wie momentan das neue „Cavaletti“ Buch und DVD, aber auch die Ingrid Klimke Armbänder oder der Ingrid Klimke Sattel und Trense von Passier. So eine Produktentwicklung nimmt Zeit in Anspruch. Doch selbstverständlich steht für mich die Familie an erster Stelle. Den Abend verbringe ich – wann immer möglich – mit meinem Mann Andreas und den Kindern. Oder ich treffe mich auch mal mit Freunden. Kino oder ein Stadtbummel sind für mich eine herrliche Entspannung. Gern bin ich auf dem Marktplatz von Münster.

Wenn ich Zeit habe, koche ich abends gerne selbst, beispielsweise Pasta mit Lachs und Möhren. Oder mein Mann Andreas bereitet uns manchmal seine köstlichen Spaghetti Bolognese zu. Bei schönem Wetter sind wir gerne zusammen im Garten, grillen ab und zu, die Kinder springen Trampolin oder bauen sich einen Parcours auf. Fernsehen ist bei uns nicht so in, die Nachrichten vor dem Einschlafen sind uns aber wichtig. Wir gucken uns gerne außerdem alle zusammen die Ritte oder Fotos von Turnieren oder Ausflügen an.

Erfolgreich im Sport zu reiten geht nur mit einem großartigen Team und einer Familie, die dahinter steht – dafür bin ich auch jeden Tag dankbar! Der Alltag zwischen Training, Büro und Turnier muss oft straff durchorganisiert sein, deshalb genießen wir als Familie umso mehr die gemeinsamen Urlaube – beispielsweise mit Pferdesafari in anderen Ländern, beim Skifahren oder auch bei einer kurzen Auszeit auf Norderney, Baltrum oder in den Bergen.

Ingrid Klimke (46) ist die Tochter des großen Dressurreiters Dr. Reiner Klimke. Sie lebt gemeinsam mit Ehemann Andreas und den beiden Töchtern Greta und Philippa in Münster. Bei den Weltmeisterschaften in der Normandie 2014 gewann Klimke mit Escada Teamgold, ebenfalls bei den Olympischen Spielen 2012 in London – Teamgold. Ingrid Klimke wurde vor zwei Jahren als zweite Frau überhaupt der Titel Reitmeisterin verliehen. Sie ist auch eine sehr erfolgreiche und einfühlsame Dressurreiterin. Unter anderem bildete sie Damon Hill aus, der unter Helen Langehanenberg für Rekorde sorgt. 

Text: Alexandra Koch

Beitragsbild: Ingrid Klimke mit Escada. (FEI).