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Helmpflicht: Schlangenleder? Nein danke.

24. März 2014, in Lifestyle

Was im Springsport nicht mehr wegzudenken ist, ist nun seit dem 1. Januar dieses Jahres auf allen Dressurplätzen in der Schweiz obligatorisch: Das Tragen eines Reithelmes auf den Abreiteplätzen. Nun boomt die Helmbranche. Ein speziell schöner Helm hat es allen Reitern angetan.

Noch letztes Jahr war das Bild gewöhnungsbedürftig: Der Dressurreiter mit Helm und Frack. Die Deutsche Isabell Werth spielte die Vorreiterrolle (obwohl sie immer wieder ohne Helm startet!:), es folgte Matthias Alexander Rath und eigentlich erst Olympiasiegerin Charlotte Dujardin machte den „Gögs“ dann endgültig salonfähig und zeigte allen Sportreitern, auch mit Helm auf dem Kopf kann der Dressurreiter Olympiasieger werden. Auch die Dressurrichter mussten sich erst ans Bild Helm-Frack gewöhnen. S-Dressurrichter- und Ausbildner Hans Voser: „Zu Beginn war das schon auffallend, irgendwie passte der sportliche Helm nicht zum edlen Frack. Doch nach einer Gewöhnungszeit kehrte sowas wie Normalität ein.“ Das Schweizer Dressurreglement wurde ans Internationale Reglement angepasst, auch auf Internationalen Turnieren gilt seit dem 1. Januar Helmtragepflicht. Voser zu pferdonline: „In ein paar Jahren werden die Zylinder ganz aus dem Viereck verschwinden.“

Vor allem ein Helm scheint der Renner auf den Schweizer Reitplätzen zu sein. Sein Name: Samshield. Seine Herkunft: Frankreich. Noch vor Jahren wurde bei Samshield jeder Helm als Einzelstück angefertigt, heute in der Massenproduktion wird er auch für die breite Masse preislich erschwinglich, obwohl immer noch sehr teuer. Die Preise variieren von 400 bis 1300 Franken. Auch in der Springszene ist dieser Helm nicht mehr wegzudenken.

 

Claudia Züger, Inhaberin Rosslade Wallisellen verkauft fast nur noch Samshield Helme.
Claudia Züger, Inhaberin Rosslade Wallisellen verkauft fast nur noch Samshield Helme.
Claudia Züger, Inhaberin Rosslade Wallisellen, verkauft Samshield-Helme.

pferdonline: Frau Züger, das Thema Helm ist doch brandaktuell, oder?

Claudia Züger: Ja sehr. Es kommen täglich Leute in den Laden und fragen nach Helmen. Aber es gibt auch Leute die klar sagen, wenn ich mit Helm und Frack reiten muss, dann höre ich auf. Eine gewisse Angewöhnungszeit ist nötig.

Welche Ansprüche stellen die Leute an einen Helm?

Er muss gut passen und gut aussehen. Vor allem wichtig ist aber – egal ob Dressur oder Springen – dass der Helm hält. Dann muss der Helm für die Leute individuell sein, der Kunde möchte aussuchen, welcher Helm zu ihm passt.

Der absolute Renner scheint ja der Samshield-Helm zu sein. Zumindest auf den Dressurplätzen ist er voll IN. Was macht ihn denn so speziell?

Dieser Helm hat einen fixe, nicht verstellbaren Riemen unter dem Kinn. Das macht ihn fester am Kopf. Und doch ist er sehr angenehm zu tragen, die Schale an der Stirn ist ausgeschnitten, so entsteht kein Druck. Im weiteren kann der Kunde zum Samshield-Helm verschiedene Einlagen wählen. Man kann ihn quasi vergrössern und verkleinern.

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Ein sehr teurer Samshield Helm im Rosslade Wallisellen mit massiven Swarovski-Steinen.

Und dann natürlich das äussere Design…

Ja, dem sind fast keine Grenzen gesetzt. Wir verkaufen vom Basishelm bis zum ultra edlen Helm mit Swarovski-Steinchen alles. Es sind verschiedene Oberflächen wählbar mit Alcantarra-Stoff oder edlen Lederkombinationen.

Was verkaufen Sie nicht?

Oberflächen mit Schlangenleder oder Echse.

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Weitere Modelle mit Lederoberflächen, ganz vielen Steinchen oder Alcantarra-Stoff. Fast alles ist möglich.

Artikelfoto: Isabell Werth / Dirk Carmemans/FEI