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Estelle Wettsteins Friedrich der Grosse positiv getestet – Goldmedaille weg und Sperre für einen Monat

18. Januar 2016, in Dressur, National

An den Dressurschweizermeisterschaften in Turbenthal im vergangenen September wurde die Nachwuchsreiterin Estelle Wettstein nach dem Sieg in der Kategorie U25 mit ihrem Pferd „Friedrich der Grosse“ zur Dopingprobe aufgeboten. Dabei wurde „Freddy“ – analog zum Fall von Steve Guerdat – positiv auf Futterkontamination getestet. Dies obwohl der Stall Wettstein auf Weisung des Verbandes bereits ab August die Sportpferde nicht mehr mit Swissfritz-Futter fütterten. Aus unerklärlichen Gründen muss Friedrich der Grosse trotzdem von dem Futter gefressen haben. Die Sanktionskomission des SVPS hat darum auch in der Folge Estelle als verantwortlliche Reiterin den Schweizermeister-Titel aberkannt und Estelle und dem Pferd eine Sperre von einem Monat auferlegt. Die Sperre lief vom 7. Dezember 2015 bis zum 7. Januar 2016.

Estelle Wettstein4

 

Neu in der Kategorie U25 bekommt nun Jessica Neuhauser Estelles Gold.

Die Wermatswilerin holte auch in der Kategorie der Jungen Reiter Gold. Doch Darlington frisst ganz anderes Futter als Friedrich der Grosse. Darlington war negativ.

In einer Stellungnahme schreibt die Familie Wettstein:

„……Obwohl wir bereits im August, als wir damals von den Fällen Guerdat und Bichsel erfahren hatten un dzu diesem Zeitpunkt denselben Futtermittellieferanten wie diese beiden Fälle hatten, unsere Sportpferde umgehend auf das Futter eines anderen Herstellers umstellten, und bei der Fütterung und im Umgang unserer Tiere stets äusserste Sorgfalt walten lassen, sind wir umso mehr betroffen, da es leider bestätigt, dass es als Sportreiter leider praktisch unmöglich ist, unter den geltenden Regeln einen solchen Fall der Futterkontamination gänzlich auszuschliessen. Denn vom Futterlieferanten kann man leider nicht verlangen, dass er zu hundert Prozent sauberes Futter garantiert. In der Natur wachsen nun mal Pflanzen, deren Inhaltsstoffe auf der Dopingliste stehen…..“

Und weiter steht in der Stellungnahme:

„…Unser Rechtsberater sowie unser veterinärmedizinischer Facharzt haben uns abgeraten den Fall rechtlich weiterzuziehen, da wenig Aussicht auf Erfolg besteht.“

 

Ein herber Schlag für eine Nachwuchsreiterin. Warum hat der Verband so sanktioniert?

Zum Interview mit dem Präsidenten der Sanktionskomission Thomas Räber hier.

Beitragsbild: Valeria Streun