Der 10-jährige braune Hengst For Compliment von Birgit Wientzek Pläge hat seine internationale Feuertaufe gut überstanden. Mit 65.9 Prozent konnte sich die Schweizerin in einem überaus starken Feld im GP am Maimarkt-Turnier für den Special qualifizieren. „Ich bin sehr zufrieden mit unserem Einstand. For Compliment hat gut mitgemacht doch dann plötzlich liess er sich stark ablenken, weil sich ganze Gruppen auf der Tribüne rauf und runter bewegten. So war der Schritt und die Zick-Zack-Traversale mehrheitlich im Eimer“, sagte sie gegenüber pferdonline. Interessant ist, dass die Richter die Schweizerin in einer Spannbreite von 63.8 bis 68.7 Prozenten sahen. Nun dürfen 12 Paare in den GP Special – Wientzek Pläge ist mitdabei. For Compliment hatte laut seiner Reiterin sehr gute Momente, zeigte sich auch beim Abreiten in super Form, war brav und machte mit. Im Grand Prix Special am Samstag erreichte das Paar 64.33 Prozent. „For Compliment war sehr müde. Die Atmosphäre und der Rummel schafften ich doch sehr. Aber er ist eine super brave Prüfung gelaufen ohne sich ablenken zu lassen. Sein gewohnter Peps hat gefehlt, aber wir sind sehr stolz auf ihn und super happy.“
Ebenfalls in Mannheim am Start war eine zweite Schweizerin – Elisabeth Eversfield Koch mit Rokoko N – sie kam nicht wie gewünscht auf Touren, Rang 27, 63.2 Prozent. Gewonnen wurde die Prüfung von einer Polin: Beata Stemmler mit Rubicon D erreichte gute 72 Prozent. Zweite wurde die Dänin Maria Anita Andersen mit Blue Hors Leredo. Erst dann folgen die Deutschen mit Uta Gräf und Dandelion auf dem 4. Rang, vor Loverboy und Jenny Lang mit 70 Prozent.
Die Resultate aus Mannheim hier. Das Portrait von For Compliment hier.Medien
Etwas Pech hatten die Schweizer Elitereiter im französischen Saumur. Nicht nur wegen dem Regen, der ausgerechnet während dem Ritt von Melanie Hofmann und GB Cazzago C niederprasselte. Viel schlimmer waren die Regenschirme der Leute, die rund ums Viereck aufgespannt wurden. Das war dem eh schon mit einem dünnen Nervenkostüm ausgestatteten Warbeau (v. Wolkenstein II) zuviel. Vor allem wenn die Leute mit Kindern im Arm und aufgespannten Schirmen hinter den Richterhäuschen und hinter dem Gebüsch hervorhuschen. Etwa so wie in einem lustigen Micki-Maus-Film. Für Staub gabs 62 Prozent. Gegenüber pferdonline schreibt er per SMS: „Warbeau kann nichts dafür. Er hatte einfach Angst vor den Schirmen hinter der Hecke – sonst gehts uns allen aber gut.“ Melanie Hofmann hatte einige kleine Patzer aber auch sehr schöne Momente. Sie erreichte 64 Prozent. Heute im GP Consolation schaute es für Staub dann etwas besser aus – mit 65 Prozent wurde er noch 2. Melanie Hofmann lief es heute im Special etwas besser, sie konnte sich mit66.9 Prozent auf den 7. Platz setzen.
Sportlich gesehen war das Turnier in Saumur jedenfalls hochstehend. Die frischgebackene Weltcupsiegerin Charlotte Dujardin war mit dem Pferd ihres Trainers Carl Hester am Start – Uthopia. Hester wiederum schaut bereits in die Zukunft und präsentiert die nächsten Knaller. So zum Beispiel einen Neuling im internationalen Sport Nip Tuck, 10 Jahre alt in Holland gezogen. Und als letzter Starter sattelte er seinen Dances with Wolves, mit dem er die Prüfung mit 74.3 Prozenten auch gewann. Zweite wurde seine Schülerin Charlotte Dujardin mit Uthopia 72.26 Prozent im Grand Prix.
Im Grand Prix Special waren Carl Hester und Dances with Wolfes nicht zu schlagen – 71.88 Prozent zu 67.60 Zählern von Anne Sophie Serre mit Rossini und 67.41 Prozent durch Alexandre Ayache (beide FRA) auf Lights of Londonderry.
In der Kür ging der Sieg an Multichampionesse Charlotte Dujardin im Sattel des Championatspferdes ihres Lehrmeisters, Uthopia. Die beiden kratzten mit 79.255 Prozent an der 80-Prozent-Hürde. Carl Hester selbst wurde mit dem erst zehnjährigen Nip Tuck Zweiter (74.450) vor der Dänin Agnete Kirk Thinkgaard auf Jojo AZ (72.100).
Die Rangliste aus Saumur hier.