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Dressur Bern: Joannou mit Doppelsieg und hoffnungsvoller Dressurnachwuchs!

5. März 2017, in Dressur, National, Newsticker

Antonella Joannou heisst die Doppelsiegerin der beiden wichtigsten Prüfungen beim CDN in Bern dieses Wochenende. Mit Dandy de la Roche CMF CH konnte sie den Grand Prix und den Grand Prix Spezial gewinnen. Ansonsten machte vor allem der hoffnungsvolle Nachwuchs auf sich aufmerksam.

Anontella Joannou räumte ab: Im Grand Prix vom Freitagabend war es ein hauchdünner Sieg vor der Seriensiegerin von 2016 – Tiggy Lenherr mit Darko of de Niro. Und auch Caroline Häcki meldete sich nach der Geburt ihres zweiten Kindes eindrücklich zurück. Sie zeigte, dass mit ihr im EM-Jahr zu rechnen ist. Die Zürcherin holte sich den 3. Rang vor Gilles Ngovan mit Satchmo M.

Bern war ein offizieller Sichtungsplatz für die Schweizer Elitereiter. Wer drängt sich für die EM in Göteborg auf?  Das Richtertrio des Spezial bestand aus Christine Froidevaux bei H, Anna-Mengia Aerne Caliezi bei M und Hans Voser bei C. Die Siegerin war nach dem Grand Prix auch unbestritten und klar: alle drei Richter sahen Antonella Joannou mit Dandy de la Roche auf Rang 1. Das routinierte Paar zeigte eine solide Runde mit schönen an Ort getretenen Piaffen, tollen Pirouetten, was ihr die 72.32 % einbrachten.

Antonella Jouannou mit Dandy de la Roche.

Auf den zweiten Platz mehr als verdient ritt Gilles Ngovan mit Satchmo M. Der Sandro Hit-Sohn  zeigte viel Ausdruck und Ausstrahlung, hat die nötige Eleganz und eine aktive Hinterhand, mit einer wunderbaren Trabtour. Ein Pferd mit Championats-Charakter. Leider waren die Pirouetten auf der Mittellinie eher etwas grösser angelegt, was sicherlich Punkte kostete. Gilles verliess die Halle unter tosendem Applaus der Zuschauer – 68.99 Prozente lautete das Resultat zum Schluss. Ngovan freute sich nach dem Ritt: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Pferd. Und ja klar, unser Ziel ist Göteborg, da wollen wir hin!“

Freute sich sehr: Gilles Ngovan.

Auf dem dritten Rang landete die Zürcherunterländerin Elena Fernandez mit Sueno. Die Reiterin freute sich sehr über die 67.25 Prozente. „Es war unser erster gemeinsamer Spezial – ich freue mich sehr über dieses Resultat“, so Fernandez, die sich das Pferd im Besitze von Aki Ellenberger sehr fein einstellte und eine harmonische und losgelassene Runde zeigte.

Rang vier und letzte Platzierte war Andrina Suter mit ihrem 18-jährigen Axiom. Der Schimmel, der einst unter Barbara von Grebel ging, zeigte sich trotz seines Alters sehr fit. Suter hat sich als u25-Reiterin im Stall von Lenherrs in Pfyn stark weiterentwickelt. Für Suter gab es 66.37 Prozente.

Und so schlug sie gar ihre Chefin Tiggy Lenherr mit Darko of de Niro CH. Für den grossrahmigen Rappen gab es 66.37 Prozente.

Mit etwas zu viel Go und Schwups kämpfte Alexandra Zurbrügg mit ihrer Stute Get Time. Das elegante Paar hatte einige schöne Höhepunkte, doch leider wird die Stute in der Piaffe noch immer hektisch , was Punkte kostete. 65.78 Prozente für die attraktive Reiterin aus dem Baselbiet.

Am Samstag waren vor allem die Nachwuchreiter am Start. In der M28, ein Test der FEI-Juniorenwertung, siegte Léonie Guerra aus Schaan mit Mocca klar mit 72.84 %. Die Enkelin von Otto Hofer holte sich auch den 3. Rang mit ihrem Zweitpferd Aton. Dazwischen setzte sich Tiggy Lenherr mit dem erst 7-jährigen Sir Stanley. Ansonsten zeigten sich in dieser Prüfung ein paar hoffnungsvolle Nachwuchspaare: Theodora Livanos aus Gstaad mit Winston, Carl-Lennart Korsch mit Dias Desperados, Lars Bürgler mit Remember Passion, Meilin Ngovan mit Don Paulo oder Ramona Schmid mit Kelly Sue.

Im St. Georg platzierten sich zwei Nachwuchsreiterinnen der Kategorie Junge Reiter: Elena Krattiger mit Ramia Lox – 70.83 Prozente. Und Naomi Winnewisser mit Seabscuit erreichte gute 68.20 Prozente. Gewonnen wurde der St. Georg aber von Berufsreiter Markus Graf aus Dielsdorf mit der Stute Kamilja vor seinem ehemaligen Ausbildner Gilles Ngovan mit Zig Zag (bereits 7 S-Siege!) und Nina Ehrensperger mit First Dream.

Am Sonntag waren dann widerum einige Nachwuchsreiterinnen unterwegs. In der L16 am Nachmittag platzierten sich grad zwei Ponyreiterinnen: Anna-Paula Burger wurde mit Arts Doree 2; Nater Tallulah Lynn aus Meilen mit ihrem Pony White Love B gute 6. Und auch in der M22 konnten die beiden jüngsten Reiterinnen des Feldes triumphieren. Die erst 13-jährige Lou-Lara Hintermann ritt ihre erste M22 mit dem routinierten Oldenburger-Wallach Daidolos K und gewann auf Anhieb mit 68.83 Prozenten, und die gleichaltrige Renée Stadler mit dem ebenfalls GP-erfahrenen Cappuccino zog mit nur vier Punkten weniger nach und landete auf dem tollen zweiten Rang.

Diese Resultate zeigen, dass die Förderlehrgänge des Schweizer Dressurnachwuchses grosse Wirkung zeigen und eben auch Nachhaltig sind. Die DVDs des Prüfungsreitens Beispielsweise mit Cornelia Endres für die Ponyreiter und Junioren Anfang Februar in Müntschemir wurde von den Kindern intensiv analysiert und umgesetzt. Das Turnier in Bern ist für den Schweizer Dressurnachwuchs sicherlich ein schöner Start in eine hoffentlich erfolgreiche internationale Saison 2017!

Text: Gina Kern
Beitragsbild: Léonie Guerra mit Mocca /photoprod – PETRILLO Serge