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Doch kein Totilas-Auftritt in Frankreich – Schockemöhle sauer

10. Februar 2017, in Dressur, Newsticker

Das frühere Wunderpferd Totilas wird nicht bei der Saint-Lo Show in der Normandie (18./19. Februar) auftreten. „Das war nie geplant“, erklärte Mitbesitzer Paul Schockemöhle dem SID. Es wäre der erste Auftritt des teuersten Dressurpferdes der Welt seit dem Karriereende bei der Dressur-EM 2015 in Aachen gewesen.
Offensichtlich hatte laut der Sportinformation in Deutschland ein Mitarbeiter Schockemöhles frühzeitig einen Start des mittlerweile 17 Jahre alten Rappen in Aussicht gestellt. Doch das stimme nicht, wie Europas größter Pferdehändler versicherte. Zudem hat ein Shitstorm im Internet Schockemöhle in seiner Haltung bestärkt. „Da stand: Jetzt quetschen sie wieder jeden Euro aus dem Pferd. Alles Quatsch“, sagte Schockemöhle, der wenig Verständnis zeigte: „Deutschland ist eben eine Neidgesellschaft.“ So wird es zunächst keinen Auftritt des einstigen Popstars geben, der mit seinen Bewegungen auch Reitsport-Laien faszinierte. Geschätzte zehn Millionen Euro hatte sich die Besitzergemeinschaft Schockemöhle/Linsenhoff/Rath im Jahr 2010 den Wunderrappen kosten lassen, nachdem der Hengst bei der WM in Kentucky/USA sämtliche Titel eingeheimst hatte.
Schockemöhle kann sich mittlerweile über eine reiche Totilas-Nachkommenschaft freuen. Allein im letzten Jahr kamen 200 Fohlen zur Welt. Bei einem Turnier in den Niederlanden sorgten die Erben zuletzt für Furore und belegten bei den Vier- Fünf- und Sechsjährigen die ersten Plätze. „Das ist phänomenal“, meinte der Züchter.
Nach dem tragischen Karriereende von Totilas bei der Heim-EM 2015 in Aachen war der Ruf zunächst ruiniert. Reiter Matthias Rath konnte nie die Erwartungen erfüllen, die man mit dem Wunderpferd verband. Um nicht alle Kunden zu verlieren, senkte Schockemöhle die Decktaxe von 8000 auf 2500 Euro.
Reiter Rath und seine Stiefmutter Ann Kathrin Linsenhoff waren am Ende die großen Verlierer. Die Familie aus dem Taunus hatte sich für geschätzte fünf Millionen Euro die Sportrechte gesichert, doch Verletzungen warfen das Duo immer wieder zurück. „Da ist viel schiefgegangen“, sagt Schockemöhle.

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