Felix Bühler – das grösste und bedeutendste Reitsportgeschäft der Schweiz – wird dieses Jahr 50 Jahre alt. Ein Grund zum Feiern! pferdonline hat den Mitinhaber und Geschäftsführer Andrea Ibernini gebeten, einen Nostalgie-Blog für uns zu schreiben. Wie erlebte er die letzten Jahrzehnte bei Felix Bühler? Wie hat sich der Detailhandel im Reitsport entwickelt? Wie und wann hat Felix Bühler eigentlich angefangen? Zudem suchte Andrea Ibernini im Fotoarchiv nach witzigen und interessanten (Nostalgischen)-Fotos. Der zweite Teil des Nostalgie-Blogs von Andrea Ibernini. Titel: Die Füchse!
„Es muss so in etwa im Jahre 1976 gewesen sein!? Zwei junge, motivierte und ehrgeizige Springreiter besuchen uns in unserem damaligen Stammgeschäft in Zürich-Altstetten. Ihre Namen: Markus und Thomas Fuchs.
Die beiden Brüder waren schon in sehr jungen Jahren äusserst erfolgreiche Springreiter, sowohl national, wie auch international, sodass sich unsere Firma entschloss eine Partnerschaft mit den Sportlern einzugehen und diese zu unterstützen. Natürlich sollten die beiden Jungstars hauptsächlich in Klamotten und mit Material von Felix Bühler an den Start gehen. Auch an Ihren Transportern sollte unser Firmenname prangen und in die weite Welt hinaus getragen werden. Im Vordergrund wollte man sich von Markus und Thomas jedoch auch Ideen und Anregungen zu bestehenden und neuen Produkten einholen. So kamen Sie unter anderem mit dem Anliegen einer Protektion gegen Stollen-Verletzungen im Sprung.
Man könnte doch einen Schutz anfertigen, welcher in die Sattelgurte verschlauft wird. Entstanden ist dabei der wohl weltweit erste Stollenschutz, welcher heute (in veränderter Form) zum festen Bestandteil eines jeden Reitsport Fachgeschäftes geworden ist.
Eine weitere Idee wurde aus Südafrika mitgebracht, wo Markus und Thomas ein Turnier bestritten. Sie hätten gesehen, dass dort einige Reiter Lammfelle über die Sättel schlaufen würden. Dies wäre doch eigentlich äusserst bequem, würde die Schläge dämpfen und wäre zudem Temperatur ausgleichend. Keine Frage, dass wir uns gleich auf die Socken machten. Doch wo konnte man in dieser Zeit Lammfelle zu einer Sattelauflage umarbeiten lassen? Bei einer Auto Zubehörfirma wurden wir fündig. Zu dieser Zeit war es „in Mode“, seine Autositze mit einem Dammfellüberzug zu überziehen – ein wirksamer Schutz gegen Hitze und Kälte. Nach etlichen Mustern und Tests war das Produkt geboren. Der Überzug verrutschte auch bei längeren Ausritten, oder im Turnier nicht. Nun musste nur noch ein Name für das Ding gefunden werden. In einem „Brainstorming-Meeting“ entschieden wir uns für den Namen „Molly-Seat“ – einer Kombination aus den Worten „mollig“ (warm, kuschelig) und Sitz (in englisch „Seat“). Ein Name, der lustigerweise auch heute, von Herstellern international als Bezeichnung für Sattelbezüge aus Lammfell dient, worauf wir auch ein bisschen stolz sind.
Die Partnerschaft mit der Familie Fuchs wurde in den Jahren zu einer Konstante. Sowohl Thomas, wie auch Markus waren während einigen Jahren im Verwaltungsrat der Felix Bühler AG und wurden für einige Jahre auch Teilhaber der Firma. Mit Martin Fuchs wurde die Zusammenarbeit nach der Aktivzeit von Thomas und Markus fortgeführt und mit den beiden Familien schätzen wir noch heute die langjährige, gute Freundschaft, auch ausserhalb des Geschäftslebens.
Mit freundlichem Hufgetrampel – Andrea Ibernini