Männer an die Macht… (oder ein Macho-Problem?) So könnte die Überschrift, oder ein neuer Songtitel von Herbert Grönemeyer heissen, denn wenn es eine Schweizer Firma gibt, welche mit der Umsetzung einer Frauenquote kein Problem hätte, wäre es mit Bestimmtheit die Firma Felix Bühler AG.
97,7% beträgt zurzeit der Anteil des weiblichen Geschlechts an der Belegschaft der Firma. 100% in den 17 Filialen schweizweit. Und dies auf eine Gesamtmitarbeiter Zahl von rund 130 Personen! Die Erfolgsformel ist damit klar: FB (Felix Bühler) = FP (Frauen Power). Natürlich ist ein hoher Frauenanteil im Detailhandel nichts Aussergewöhnliches. Auch die Migros verzeichnet einen Anteil von rund 62%. Der Durchschnitt in der Schweizer Wirtschaft liegt jedoch deutlich tiefer bei 45,4%. Und mit fast 100% sind wir wahrscheinlich schon fast Schweizer Meister – pardon Meisterinnen.
Nicht dass ich mit dem hohen Frauenanteil persönlich Probleme hätte. Auch meine beiden Mitstreiter in der Firma, Daniel und Matthias, können sehr gut mit der Situation umgehen, sodass das Streiten mit dem (laut Volksmund) starken Geschlecht (sprich Frau), eigentlich kein Thema ist.
Dass sich bei Felix Bühler auf jede ausgeschriebene Arbeitsstelle praktisch ausschliesslich passionierte Reiter bewerben ist naheliegend. Dass es sich bei diesen Bewerbern jedoch um Personen des weiblichen Geschlechtes, sprich Reiterinnen handelt hat natürlich – sie haben es erraten – mit der Entwicklung und den Veränderungen im Reitsport zu tun. Die Gründe dieser Entwicklung zu thematisieren und zu analysieren überlasse ich jedoch gerne und freiwillig anderen. Ich möchte schliesslich auch in Zukunft gerne und unbeschwert zur Arbeit kommen, ohne auf einen protestierenden weiblichen Mob zu stossen 😉
In den 60er und 70er Jahren lag der Anteil reitender Männer noch bei etwa 40%, also „heb chleb“, gut gerundet bei fast der Hälfte. Im Verlauf der Jahre, resp. Jahrzehnte hat sich das Reiten zur Frauendisziplin entwickelt. Wohlgemerkt „DAS REITEN“, denn im aktiven Sport, insbesondere im Springreiten, sind die Herren nach wie vor äusserst dominant. Kein Wunder werden junge Springreiter, oder Jockeys von der reitenden Damenwelt wie Popstars, oder Fussball Nationalspieler verehrt.
Der Anteil männlicher Reiter beträgt heute, basierend auf unsere eigene Statistik rund 85%. Die Reiterliche Vereinigung Deutschland zählt bei den unter 21-jährigen Mitgliedern noch rund 1/8 als männlich und macht sich Gedanken, wie Jungs wieder zum Reiten motiviert werden können.
Nun, wir drei letzten Musketiere der Firma Felix Bühler, wir kennen dieses Problem nicht, denn bekanntlich schweigt der Gentleman und geniesst (^_^)`
Herzlichst
Andrea Ibernini