Wow!!! Drei Jahre nach seinem Olympiasieg feiert der gebürtige Jurassier Steve Guerdat seinen zweiten grossen Einzeltriumph: Er gewinnt in der Nacht auf heute das Weltcupfinale in der Thomas and Mack Arena in Las Vegas! Zweite wurde Pénélope Leprevost aus Frankreich, dritter der junge Ire Betram Allen.
„Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet“, sagte der 32-jährige Steve Guerdat nach dem Sieg. Und dafür musste er bis zum Schluss hart arbeiten, die letzte Runde wurde zum richtigen Thriller. Der Olympiasieger zeigte auf seiner Stute Albführen’s Paille insgesamt vier Null-Fehler-Runden, nur darum konnte er sich zwei Abwürfe im entscheidenden Umgang leisten und den Titel dennoch gewinnen. „Ich habe schon öfters versucht diesen Titel zu gewinnen, ich war ein paar mal sehr nahe dran. Nun habe ich es im dritten Anlauf in die Finalrunde geschafft! Doch ich setzte es fast wieder in den Sand – zum letzten Hindernis ritt ich wie ein ‚Cow-Horse-Rider‘!“ Guerdat sprach damit einen Show-Event an. Die Springreiter sattelten Westernpferde und mussten Rinder einfangen, drei Cowboys nahmen dagegen Hindernisse in Angriff.
Nach Steves Olympiasieg ist dieser Weltcuptitel nun der zweite grosse Einzeltitel in seiner Karriere. Doch er sei super happy und unglaublich dankbar. Auch dem Hofgut Alfbühren, die ihm Albführens Paille anvertraut hätten. „Paille hat ein grosses Kämpfherz. Viele Pferde machten heute Fehler. Doch jedes Mal wenn sie ein Hindernis sieht, so will sie unbedingt springen!“
Las Vegas war der 10. Weltcupfinal für Steve Guerdat. 2012 und 2013 schaffte er es „nur“ aufs Podest. Manchmal sei man nah dran, und dann müsse man einfach Ruhe bewahren. „Ich habe gute Leute um mich herum die mir Ruhe und Selbstvertrauen geben. Man braucht ein bisschen Glück, und man darf nie aufhören an sich selber und an sein Pferd zu glauben. Wenn man so oft nah dran ist zu gewinnen, verdient man auch irgendwann den Sieg!“
Steve Guerdat sagte an der Pressekonferenz in Las Vegas: „Ich möchte mit Thomas Fuchs nun einen Drink nehmen – er ist der wichtigste Mensch in meinem Leben.“
Insgsamt scheffelte Guerdat in der Hallen-Arena der US-Spielerstadt 231’625 Euro Preisgeld – ein hübsches Sümmchen.
Der Zürcher Martin Fuchs (22) fiel bei seiner Finalpremière mit seinem Holsteiner PSG Future nach einem missratenen zweiten GP-Umgang noch vom fünften auf den elften Schlussrang zurück. Pius Schwizer beendete den Final mit Toulago als enttäuschender 23.
Steve Guerdat durfte sich nach Markus Fuchs (2001 auf Tinka’s Boy in Göteborg) und Beat Mändli (2007 mit Idéo du Thot in Las Vegas) als dritter Schweizer Weltcupsieger feiern lassen.Zuvor sprang der seit 2007 in Herrliberg stationierte Westschweizer im Weltcupfibnal zweimal (2012 und 2013) als Zweiter und 2007 (in Las Vegas) als Dritter aufs Podest. Im Vorjahr klassierte sich Guerdat in Lyon als Fünfter.
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Beitragsbild: Weltcup Finale Springen in Las Vegas 2015 Sieger Steve Guerdat (SUI) auf Albfuehrens Paille. (Stefan Lafrentz/Valeria Streun)