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Jane Richard vierte Reiterin im Team an den WEG

1. September 2014, in Newsticker, Springen, WEG Normandie

ane Richard Philips heisst die vierte Springreiterin in der Schweizer Equipe, die am Dienstagmorgen in Caen zu den Weltreiterspielen startet. Die in Italien lebende Berner Seeländerin erhielt mit Pablo de Virton den Vorzug vor dem in Muri wohnhaften Romain Duguet mit Quorida de Treho.

„Es war eine schwierige Wahl zweier fast gleichwertiger WM-Kandidaten“, begründete Equipenchef Andy Kistler seine Entscheid, den er nach Absprache mit Teamcoach Thomas Fuchs getroffen hat. „Jane hinterliess den leicht besseren Eindruck im Trainingslager in Oensingen und kann auch die etwas besseren Resultate als Romain in dieser Saison vorweisen. Letztlich vertraue ich aber meinem Bauchgefühl.“

Der Entscheid ist zweifellos nachvollziebar. Jane Richard besitzt mit dem elfjährigen Franzosen-Wallach Pablo de Virton über das Pferd mit dem grösserem Springvermögen. Die 31-jährige Amazone hat den „Hochspringer“, der seines Temperamentes wegen einst als unreitbar galt, mit Hilfe ihres Mannes Ignace, eines ehemaligen belgischen Equipenreiters, rittig gemacht. Jane Richard und Pablo sind konstanter und in diesem Jahr erfolgreicher geworden, was zahlreiche GP-Spitzenplätze belegen. Erwähnt seien lediglich die Ränge vier und fünf in den Grossen Preisen von Basel und Zürich, der fünfte Platz im GP von Rotterdam und die drei geglückten Nationenpreis-Einsätze in La Baule (0+4 Punkte), St. Gallen (8+0) und Rotterdam (4+4 und beste Schweizerin). „Früher hat sich Pablo oft übersprungen. Mit viel Geduld haben wir ihm beigebracht, nicht nur hoch, sondern auch weit durch die Luft zu springen“, erzählt Jane Richard, die sich auf ihre ersten WM-Einsätze mächtig freut. „Ich habe ein erstes grosses Ziel erreicht. Ein gutes Abschneiden in Caen wäre das nächste und die Olympischen Spiele in Rio mein grosses Fernziel.“

Pius Schwizer beginnt

Jane Richard Philips, die Mama des dreijähigen Noah, wird die Schweiz also zusammen mit Olympiasieger Steve Guerdat mit seinem London-Goldpferd Nino des Buissonnets und den erfahrenen Paul Estermann mit Castlefield Eclipse und Pius Schwizer mit Toulago vertreten. Primärziel ist ein Team-Platz unter den besten Fünf, was mit der direkten Olympia-Qualifikation für Rio de Janeiro 2016 verbunden wäre. „Aber natürlich würden wir auch gerne Medaillen gewinnen“, fügte Steve Guerdat realistisch an und dachte ans gesamte Team und vor allem an die derzeitige Hochform seines Ausnahmespringers Nino, der vor 13 Jahren in der Normandie geboren wurde.

Die Schweizer werden das WM-Programm, das am Dienstagmorgen um 9 Uh mit dem Jagdspringen nach Wertung C mit vier Sekunden Zuschlag für jeden Fehler beginnt, in folgender Formation in Angriff nehmen. Als erster Reiter wird Pius Schwizer mit dem neunjährigen Oldenburger Toulago ins Fussballstadion D’Ornano von Caen einreiten. Jane Richard wird mit Pablo als zweite Schweizerin in den Sattel steigen, gefolgt von Paul Estermann mit „Milly“ und Steve Guerdat mit Nino. Die Equipe hat die Startnummer 25 von 33 Teams gezogen. Insgesamt sind in diesem Mammut-Programm 153 Reiter am Start.

Text: Peter Wyrsch