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Der Dressurknatsch geht in eine neue Runde: Eine persönliche Stellungnahme zur SM Dressur 2014 von Marcela Krinke Susmelj

31. August 2014, in Aktuell, Dressur

In diesem Jahr finden die Schweizer Meisterschaften Dressur gleichzeitig mit den Weltreiterspielen statt. Dies hat zur Folge, dass Marcela Krinke Susmelj nicht an der SM Dressur teilnehmen konnte und ihren Titel nicht verteidigen konnte. Per Mail erreichte uns heute diese Mitteilung, die übrigens auch auf der Homepage von Marcela Krinke Susmelj zu lesen ist:

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„In diesem Jahr durfte ich als Reitsportathletin die Schweiz bereits zum dritten Mal an Weltreiterspielen vertreten, was eine unglaubliche Ehre und ein unbeschreibliches Gefühl ist! Als Mitglied der Schweizer Equipe Dressur habe ich wie alle anderen mein Bestes gegeben, konnte auf die Unterstützung des Teams zählen und im Gegenzug die anderen anfeuern.

Über die Tatsache, dass in der gleichen Woche wie die World Equestrian Games in der Normandie auch die Schweizer Meisterschaft in Humlikon stattfindet, darüber kann ich mich allerdings nur wundern. Nicht nur, dass ich es ausgesprochen schade finde als amtierende Schweizer Meisterin 2013 meinen Titel nicht gebührend verteidigen zu können. Vielmehr sind doch auch alle anderen Teilnehmer der Schweizer Dressur Equipe der WEG so gezwungen dem nationalen Dressurhöhepunkt in diesem Jahr forfait zu geben.

Ich spreche an dieser Stelle nur für mich, aber angesichts dieser Situation muss ich mich schon fragen: Spielt es keine Rolle, wenn die besten Vertreter einer Disziplin nicht an einer nationalen Meisterschaft antreten können? Stellt das nicht die Qualität eines nationalen Titels – eigentlich den Sinn der gesamten Veranstaltung in Frage? Und viel wichtiger: Ist die so entstandene Situation wirklich im Sinne des nationalen Dressursports?

Eine WM-Teilnahme ist ohne Frage ein unvergleichliches Erlebnis. Aber sie macht einen nationalen Titel und die Möglichkeit zur Teilnahme an einer nationalen Meisterschaft doch nicht einfach überflüssig.“

Marcela Krinke Susmelj

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Das Leitungsteam Dressur hat die vier Paare, die an den WEG teilgenommen haben aufgefordert, heute nach Humlikon zu einer Ehrung zu kommen. Hans Staub meldete sich schriftlich ab und auch Marcela Krinke Susmelj wird nicht erscheinen. Sie sagt: „Ich fühle mich betrogen und belogen. Darum werde ich nicht nach Humlikon kommen.“

Foto: Sabine Meyer

Anmerkung der Redaktion: DIES IST EINE PERSÖNLICHE STELLUNGNAHME VON MARCELA KRINKE SUSMELJ – PFERDONLINE IST EIN JOURNALISTISCHES MEDIUM UND HAT EINEN ÖFFENTLICHEN AUFTRAG. DAHER DIESE VERÖFFENTLICHUNG.